Die Pfälzer Weinstube zahlt aus
Sehr still sei es gewesen, als die Mitarbeiter der Pfälzer Weinstube in der Residenz ihre Kündigungsschreiben in die Hand gedrückt bekommen haben, sagt Ursula Männle, Vorstand des Landesverbands der Pfälzer in Bayern. Der Verein ist Pächter der Weinstube, die im April 2017 wegen Bauarbeiten in den kleineren Einsäulensaal der Residenz umziehen muss (AZ berichtete).
Für 17 der insgesamt etwa 60 Mitarbeiter bedeutet das die Kündigung, zwei weitere gehen in Rente – am Montag wurden die Kündigungen bei einer Mitarbeiterversammlung offiziell ausgesprochen.
Bis November 2018 muss sich die Pfälzer Weinstube nun verkleinern. Die Mitarbeiter müssen innerhalb der nächsten vier Wochen entscheiden, ob sie danach zurückkommen wollen oder nicht – der Verband hatte eine Wiedereinstellungsgarantie ausgesprochen. Nach der Entscheidung richtet sich auch die Höhe der Abfindung: Wer zurückkeht bekommt nur einen Teil, wer sich etwas anderes sucht, die volle Summe ausgezahlt.
Die Abfindungen belaufen sich vom dreistelligen bis in den fünfstelligen Bereich
Der Höchstbetrag läge im „unteren, aber nicht ganz unteren“ fünfstelligen Bereich, so Männle. Doch das gilt längst nicht für alle: Je nach Alter und Zeit, die man in der Weinstube gearbeitet hat, können es auch nur einige hundert Euro sein. Dabei wird streng nach Sozialplan vorgegangen. So wurden etwa Mitglieder des Betriebsrats und Behinderte von den Kündigungen ausgenommen.
Die meisten hätten auch schon vor dem Montag mit Kündigungen gerechnet, sagt eine Mitarbeiterin. Schließlich ist der Umzug in den Einsäulensaal der im Gegensatz zur jetzigen Weinstube nur etwa 100 Plätze statt 500 hat, schon eine Weile bekannt.
Männle hofft, dass möglichst viele an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Gastronomiepersonal gebe es zwar genug. Aber die Gäste schätzten das jetzige Personal, für sie wäre es eine große Umstellung. „Und wenn sie eine eingespielte Mannschaft haben, ist das doch toll.“
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