Die Geschichte der verhüllten Ampel

Wolfgang Schwirz ist nicht nur AZ-Leser, sondern auch im Bezirksausschuss im Viertel. Seit Jahren setzt er sich für eine Ampel an der Kreuzung Dachauer Straße / Lazarettstraße ein. 
Wolfgang Schwirz |
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An der Kreuzung Dachauer Straße/Lazarettstraße steht zwar eine Ampel, doch leider ist diese verhüllt.
Wolfgang Schwirz An der Kreuzung Dachauer Straße/Lazarettstraße steht zwar eine Ampel, doch leider ist diese verhüllt.

Wolfgang Schwirz ist nicht nur AZ-Leser, sondern auch im Bezirksausschuss im Viertel. Seit Jahren setzt er sich für eine Ampel an der Kreuzung Dachauer Straße/Lazarettstraße ein.

Neuhausen - Es war das Jahr 2009, als ich im Bezirksausschuss den Antrag gestellt habe, an der Kreuzung Dachauer Straße / Lazarettstraße für die stadtauswärts fahrenden Radler eine Ampel zu errichten, um in die Lazarettstraße abbiegen zu können.

Grund für diesen Antrag war die unbefriedigende Situation, dass nur an der Lothstraße eine Querungsmöglichkeit für Radler besteht und man praktisch gezwungen ist, das Fahrrad bis zur Lazarettstraße zu schieben, wenn man dort weiterfahren will. Das macht natürlich fast keiner und so kam es - wieder einmal - zu ein Zusammenstoß zweier Radler auf der stadteinwärts führenden Route, wobei ein Radler auf der falschen Seite unterwegs war, da er in die Lazarettsraße abbiegen wollte.

Die Zustimmung des Bezirksausschusses erfolgte rasch bei der nächsten Sitzung, auch die Reaktion der Stadt war erfreulich schnell.

Drei Monate nach Antragstellung teilte das Kreisverwaltungsreferat mit, dass im Zuge des Baus der Trambahnschleife an dieser Stelle auch die gewünschte Ampel gebaut würde. Die Freude war groß, denn es passiert nicht häufig, dass die Stadtverwaltung so rasch - und auch noch positiv - reagiert.

Im Laufe des Jahres 2011 machte sich die Stadt daran, die Wendeschleife für die Tram zu bauen. Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass auch die Ampel für die Radler errichtet würde. Und tatsächlich: Im Jahr 2012 konnte ich feststellen, dass gebaut wird und es sah alles ganz genau wie eine Ampel aus.

Schließlich war diese sogar fertig und ich wartete ungeduldig, dass die Ampel in Betrieb genommen wird. Doch darauf warte ich bis heute.

Nicht nur, dass über Wochen und Monate nichts geschah, auf einmal wurde sogar die fertig gestellte Ampel mit Plastikplanen verhüllt.

Dass die Ampel in Betrieb war, konnte man sehen, denn rotes und grünes Licht spitze hinter der Plane hervor.

Warum also die Verhüllung à la Christo?

Ein Kunstwerk war es nicht, das war klar. Und es wurde sogar noch mysteriöser. Eines Tages wurden an dieser Kreuzung Schilder aufgestellt, die davor warnten, hier die Straße zu überqueren. "Hier kein Übergang" heißt es seitdem unmissverständlich.

Doch wozu dann die Ampel?

Ein kleiner Zeitungsartikel bei der AZ samt Foto einer Neuhauserin setzte noch einmal meine Energie in Kraft und ich sandte eine erneute Anfrage an das Kreisverwaltungsreferat.

Die Antwort macht mich ziemlich sprachlos. Während der Bauarbeiten, so das KVR, musste die beauftragte Baufirma Insolvenz anmelden. Die Bautätigkeiten wurden eingestellt und die Flächen provisorisch gesichert. Der Überweg war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig hergestellt. Da er damit nicht verkehrssicher ist, konnte er bislang nicht zur Benutzung freigegeben werden.

Nach Abschluss der insolvenz-, vergabe- und fördertechnischen Rechtsprüfungen werden die Arbeiten in der Dachauer Straße im Frühjahr 2014 mit neuer Baufirma wieder aufgenommen werden, so das KVR. Auch der Überweg an der Lazarettstraße wird in diesem Zug fertig gestellt werden.

Ich hoffe, dass für diese Arbeiten nun eine insolvenzfeste Firma beauftragt wird und die Ampel - 5 Jahre nach Antragstellung - endlich in Betrieb genommen wird. Bis heute hat sich an der gefährlichen Situation zwischen Lazarettstraße und Lothstraße nichts geändert, auf dem viel zu engen Radweg treffen immer wieder Radler aufeinander.

Auch die Fußgänger sind übrigens betroffen, denn sie "schützt" nur ein weisser Strich.

Ihnen ist auch etwas Besonderes aufgefallen? Über was haben Sie sich gefreut, worüber geärgert? Mailen Sie Ihren Beitrag an stadtviertel@abendzeitung.de. Hier können Sie auch Fotos hochladen.

 

 

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