"Die Fürstenrieder Straße ist wenig einladend"

Rechtsanwältin Katja Weitzel (40) ist Mitglied im Bezirksausschuss in Laim. Hier beantwortet die SPD-Politikerin den Stadtviertelfragebogen der AZ.
Was schätzen Sie am Viertel?
An Laim schätze ich vor allem das kulturelle Angebot im Interim. Neben namhaften Künstlern bekommen auch unbekanntere Künstler aus Laim und der Umgebung die Möglichkeit, sich dort zu präsentieren.
Wo kann am besten entspannen?
Mit Freunden im Biergarten des Laimers unter großen schattigen Bäumen ein Bier und selbst mitgebrachte Brotzeit genießen. Das ist für mich der Inbegriff bayerischer Lebensart.
Wo gibt es Probleme?
* Insbesondere die Fürstenriederstraße ist wegen ihres Autobahncharakters wenig einladend, obwohl es die Haupteinkaufsstraße in Laim ist.
* Im gesamten Stadtviertel gibt es immer wieder Parkprobleme.
Was ärgert Sie ganz konkret?
Mich ärgert, dass kleine, inhabergeführte Geschäfte langsam ganz aus dem Stadtbild verschwinden. Ob der Metzger um die Ecke oder der Buchladen. Damit verliert das Stadtviertel auch seine Identität.
Welches Vorurteil über das Viertel nervt Sie am meisten?
Dass Laim als langweiliges verschlafenes Stadtviertel gilt, in dem nichts los ist. Wer ein wirkliches Interess an diesem Stadtviertel hat, wird auch schnell feststellen, dass hier sehr viel los ist.
Was sind die wichtigsten Projekte der nächsten Jahre?
* Die Verbesserung der Verkehrssituation sowohl für den Auto-Verkehr als auch den ÖPNV.
* Die Verbesserung der Kinderbetreuung in Laim. Wir haben nach wie vor zu wenig Betreuungsplätze, um den Bedarf zu decken. Bereits bestehende Planungen dauern einfach zu lange, wie das Baugelände an der Zschokke-/Westendstraße am ehemaligen Trambahndepot zeigt.
Und was muss verhindert werden?
Verhindert werden muss, dass das bereits seit Jahrzehnten geplante Bürgerhaus in Laim scheitert. Hier sind alle Beteiligten aufgefordert, ideologiefrei die bestehenden Alternativen zu diskutieren.
Auf welche Veranstaltung im Stadtteil freuen Sie sich heuer am meisten?
Auf die „Internale – Festival der akustischen Musik“, die in diesem Jahr hoffentlich wieder stattfindet. Letztes Jahr wurde dieses mehrtätige Klangfestival im Interim sehr erfolgreich gestartet mit einer beeindruckenden Vielfalt der unterschiedlichen Musikrichtungen.
Jeder Ort hat einen „Schandfleck“. Welcher ist das in Ihrem Stadtteil?
Das sogenannte „Beck-Haus“ in der Fürstenriederstraße.
Angenommen, man dreht einen Film in Ihrem Stadtteil: Welches Genre und Thema würden am besten hierher passen? Und welche Schauspieler?
Thema wäre natürlich die Geschichte der Eisenbahn in Laim. Hier insbesondere das Leben der Arbeiter im Stadtviertel. Verkörpern könnten dies sowohl bayerische Volksschauspieler als auch solche, die nicht aus Bayern kommen, um den Zuzug von Auswärtigen in das ehemalige Bauerndorf Laim darzustellen.
Haben Sie drei Tipps für Neulinge im Viertel?
* Ein Stadtteilspaziergang, um das Viertel kennen zu lernen.
* Die Konzerte im Interim
* Ein Biergartenbesuch im Laimers.
Sie möchten auch den AZ-Stadtviertelfragebogen ausfüllen? Schreiben Sie einfach an stadtviertel@abendzeitung.de.