Micah Albert
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Eine Frau sitzt auf der Mülldeponie von Dandora, einem Vorort von Nairobi, Kenia, auf Müll, den sie gesammelt hat. Sie sagt, dass sie beim Müllsammeln als Pause gern mal in Bücher sieht, sogar in Industriekataloge. Diese etwa 8 km vom Zentrum der kenianischen Hauptstadt entfernt liegende Müllhalde, ist eine der größten Afrikas. Die Menschen in den Slums der Umgebung leiden unter einem erhöhten Bleigehalt im Blut und erkranken überdurchschnittlich oft an Krebs- und Nierenkrankheiten. Die aus dem faulenden Müll aufsteigenden Gase führen zu vielen Atemwegserkrankungen. Trotz des hohen Gesundheitsrisikos leben 6.000 bis 10.000 Menschen vom Müll. Sie suchen Lebensmittelreste, Gegenstände, die sie verkaufen können oder Recyclingmaterial. Informelle Kartelle leiten das Recycling und zahlen den Sammlern etwa € 2 am Tag. Die 1975 eröffnete Müllhalde hätte – internationalen Umweltschutzgesetzen zufolge – nach 15 Jahren geschlossen werden müssen. 2001 erklärte man, die Halde sei voll, aber sie wird immer noch genutzt.