Deutsches Museum: Neuer Architekt übernimmt Sanierung
Isarvorstadt - Am Montag wurde der Vertrag unterzeichnet, Dienstag geht es für die neuen Bauleiter bereits los: Das Deutsche Museum hat ein neues Architekturbüro für die Generalsanierung beauftragt.
Neue Architekten für das Deutsche Museum
Übernehmen wird RKW Architektur + Rhode und Wawrowsky GmbH, die ihren Sitz in Düsseldorf hat. Wie das Museum mitteilt, hat RKW bereits Erfahrung mit öffentlichen Aufträgen. So hat das Büro die Skulpturenhalle Neuss gebaut und an der Modernisierung der Leopoldina in Halle an der Saale mitgewirkt.
"Wir sind sehr froh, dass wir das Verfahren so schnell und reibungslos durchführen und gleich zu einem guten Abschluss bringen konnten", teilte Dieter Lang, der Generalbevollmächtigte Bau des Deutschen Museums mit. Fünf Büros hatten sich beworben, alle mit Sitz in Deutschland.
Mehr Geld nach erstem Bauabschnitt benötigt
Beim Museum geht man davon aus, dass RKW zwei bis drei Monate braucht, um sich einzuarbeiten. Das erste Etappenziel sei die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts, in dem es 19 Ausstellungen geben soll. Das wird die ursprünglich für beide Bauabschnitte veranschlagten 445 Millionen Euro fast komplett aufbrauchen. 2021 soll eröffnet werden.
Parallel dazu sollen bis Herbst 2020 die Planungen für den zweiten Bauabschnitt überarbeitet werden. Dann bräuchte es frisches Geld von Land, Bund und von Spendern. Wie viel, dazu gibt es noch keine Zahlen.
Das Architekturbüro RKW: "Spezialisten für spezielle Situationen."
Große Brocken also für die neuen Planer aus Düsseldorf. Die sind zuversichtlich. "Alles wird gut", sagt Thomas Jansen, der Geschäftsführende Gesellschafter auf AZ-Anfrage. "Wir von RKW sind Spezialisten für spezielle Situationen." Mit einer gewissen Anlaufzeit – "und aus einer gründlichen Analyse heraus" – werde man das Projekt zu einem guten Abschluss bringen.
RKW beschäftigt 350 Mitarbeiter und arbeitet an fünf verschiedenen Standorten, unter anderem auch in München.
Vorheriges Architekturbüro meldete Insolvenz an
Die Architekturleistungen neu auszuschreiben war notwendig geworden, weil das ursprünglich planende Büro, Schmidt-Schicketanz und Partner (SSP) im April Insolvenz angemeldet hatte. Warum, darüber herrscht Uneinigkeit. Zwar hatte ein vom Wissenschaftsministerium beauftragtes Gutachten des Controllingbüros Ernst & Young bescheinigt, dass das Verhalten des Museums und die Insolvenz von SSP keine "ursächliche Verknüpfung" habe. Der Insolvenzverwalter von SSP hat dem jedoch widersprochen.
Trotz diesen Differenzen wurde auf der Museumsinsel auch nach der Insolvenz weitergearbeitet. Sechs Mitarbeiter von SSP waren über die Insolvenzverwaltung beim Deutschen Museum angestellt. So konnte die Baustelle weiterlaufen.
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