Der Spanner von Trudering: Noch mehr Fälle!

Nach dem AZ-Bericht melden sich weitere Opfer – weitere Tatorte in Münchner Osten - die Polizei fährt nun verstärkt Streife
Trudering - Seit zwei Jahren treibt in Trudering ein unheimlicher Spanner sein Unwesen. Nachdem die AZ am Montag über die Serie berichtete, meldeten sich zwei weitere Opfer bei der Polizei, um nachträglich Anzeige zu erstatten. Bei ihnen stand der nächtliche Besucher am 22. und am 29. August im Vorgarten bzw. auf der Terrasse, um heimlich Menschen in ihren Privaträumen zu beobachten.
Damit ist die Zahl der Fälle auf 20 gestiegen. Polizeisprecher Wolfgang Behr: „Wir gehen derzeit davon aus, dass es sich bei diesen Fällen von Hausfriedensbruch immer um den selben Täter handelt.“
In einem Fall brachte der Unbekannte sogar eine Mini-Kamera von außen an, um bei einer Familie mit kleinen Kindern ins Badezimmer zu filmen (AZ berichtete). Dabei hinterließ der Unbekannte auf einem Kabel seine DNA. Doch bislang konnte der genetische Fingerabdruck keiner Person zugeordnet werden.
Wie die AZ gestern erfuhr, ist der Spanner in einem größeren Umkreis unterwegs als bisher berichtet. So gibt es inzwischen unter anderem Anzeigen aus der Marianne-Plehn-Straße, der Hansjakobstraße, der Elisabeth-zu-Guttenbergstraße sowie aus der Straße Am Mitterfeld. „Man kann das alles kaum glauben. Vor allem auch, dass der Mann schon seit zwei Jahren hier unterwegs ist und noch immer nicht gefasst werden konnte“, sagt eine Anwohnerin fassungslos.
Bei einer 24-jährigen Frau aus der Marianne-Plehn-Straße im Bajuwarenpark stand der junge Mann seit Februar/März mindestens sieben Mal im Garten und auf der Terrasse. Auch von einem Bewegungsmelder und einem hohen Zaun ließ er sich nicht abschrecken. Er steckte Stöckchen zwischen die Außenjalousien, und wenn der Bewegungsmelder anging, zog er einfach den Stecker.
Viele Bewohner aus dem Bajuwarenpark haben am Montag den AZ-Artikel in die Hausflure gehängt, um ihre Nachbarn vor dem Spanner zu warnen. Die Polizei bittet: „Wenn Sie verdächtige Wahrnehmungen machen, rufen Sie sofort die 110 und nehmen Sie Bezug auf den Spanner, der schon lange gesucht wird“, so Sprecher Behr. Polizisten aus den Inspektionen Trudering-Riem und Perlach fahren nun verstärkt Streife.