Der Erste Weltkrieg: Veranstaltungen zum 100. Jahrestag
Haidhausen - Wie konnte es dazu kommen? Und was kann man daraus lernen? Diese Fragen – häufig gestellt mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg – stellen sich gleichermaßen für den ersten globalen Krieg des 20. Jahrhunderts. Die Vorbereitungen auf den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges werden von der Münchner Volkshochschule (MVHS) mit einem umfangreichen Programmangebot begleitet.
Vorträge, Gespräche und eine Ausstellung beleuchten Vorgeschichte und Verlauf des Krieges sowie Kriegserfahrungen und deren literarische Verarbeitungen. Bereits am 4. März beginnt im Gasteig eine fünfteilige Vortragsreihe mit dem Historiker Stefan Winter, in der die politische Situation und außenpolitische Ambitionen der europäischen Großmächte in den Vorkriegsjahrzehnten behandelt werden (Kursnummer BG 305E).
Im Juli behandelt ein Wochenendseminar in Haus Buchenried, dem Seminarhaus der Münchner Volkshochschule am Starnberger See, die Gesamtgeschichte des Ersten Weltkrieges. Ausgehend von der viel diskutierten These des Historikers Christopher Clark, wonach die europäischen Großmächte schlafwandelnd in die Katastrophe gezogen seien, wird Gerd Modert mit Tondokumenten und Filmmaterial den Blick auf die Akteure in den Palästen, Hauptquartieren, Schützengräben, Kriegslazaretten und an der Heimatfront richten (11. bis 13. Juli).
Sarajevo war Schauplatz der Ermordung des österreichischen Thronfolgers im Sommer 1914 und Schlüsselstadt des Krieges der 1990-er Jahre. Der Journalist und Südosteuropa-Experte Norbert Mappes-Niedeck und der bosnische Autor Miljenko Jergoviae loten im Gespräch die dramatische Historie des Balkans im 20. Jahrhundert aus. Der Abend ist ein Beitrag zum Festival „Šta ima!? Literatur, Kunst und Kultur aus Sarajevo und Ex- Jugoslawien“, der MVHS und Münchner Stadtbibliothek (26. März).
Ein besonderes Augenmerk gilt den literarischen Chronisten und Beobachtern des Krieges. Erich Maria Remarque mit „Im Westen nichts Neues“ (1929) und Ernst Jünger mit „In Stahlgewittern“ (1920) stehen für zwei diametral gegensätzliche Perspektiven auf den Krieg. Ihnen ist ein Vortrag im Gasteig gewidmet (19. Mai). Der tschechische Autor Jaroslav Hašek, Vater des berühmten braven Soldaten Schwejk, steht im Mittelpunkt eines Wochenendseminars am Starnberger See (23. bis 25. Mai).
Das Programm wird von der Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert“ begleitet. Die Ausstellung zeigt vom 3. Närz bis zum 15. Mai in der MVHS, Lindwurmstraße 127, Rückgebäude, 3. Obergeschoss, 190 Fotos aus zahlreichen europäischen Archiven und wurde vom Münchner Institut für Zeitgeschichte und der Bundesstiftung Aufarbeitung entwickelt. Weitere Infos unter Telefon 4 80 06-62 20, siehe auch unter www.mvhs.de
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