Der Eisbach: Ein magischer Ort
Lehel - Mein magischer Ort ist der Eisbach. Ich wohne im Lehel, fünf Minuten zu Fuß von hier.
Der eine Arm ist reißend, gefährlich, eine Attraktion für die Jungs und Mädels, die sich im Sommer immer wieder in die Fluten stürzen, treiben lassen, sich in letzter Minute aus dem Wasser hieven, bevor sie die gefährlichen technischen Unterwasseranlagen erreichen, die schon manchem touristischen Nachmacher zum Verhängnis geworden sind.
Nur in Badehose und Bikini, steigen die Kinder dann pitschnass in die Tram 18 und fahren zurück zur Prinzregentenstraße, um das Spiel von neuem zu beginnen.
Baden ist verboten, weil lebensgefährlich, na klar! Aber was machen dann die Surfer da? Bei Wind und Wetter, selbst in der Nacht?
Manche ziehen extra ins Viertel, scheuen die überteuerten Mieten nicht, nur um möglichst rasch an ihrer Welle zu sein.
Inzwischen gibt es auch schon eine zweite, „illegale“ Welle genau da, wo die Schwimmer aussteigen müssen.
Aber meine Magie ist nicht der Strudel oder die Welle, sondern die Sonne und Ruhe am anderen, beschaulicheren Arm des Eisbachs.
Dort kann man wunderbar dösen, die Studenten beobachten, die sich eine Freistunde gönnen, das einfach fantastische Haselnusseis von GINO genießen, den nicht weit entfernten Trommlern zuhören, die akrobatischen Seiltänzer bestaunen, seinen Körper bei 30 Grad ordentlich aufheizen und dann in dem eisigkalten Wasser erfrischen, oder einfach nur spazieren gehen.
Langweilig ist es dort nie, am Eisbach ist es immer schön, zu jeder Jahreszeit.
Hier spüre ich: Es lohnt sich, zu leben!
- Themen: