Der Arnulfpark: Eine kleine Stadt in der Stadt
Maxvorstadt - Früher war es bloß der Containerbahnhof, das Gelände entlang der Bahnstrecke zwischen Hacker- und Donnersbergerbrücke. Danach wurde es zum Flohmarktgelände. Viele Jahre lang herrschte an Wochenenden reges Treiben. Das Angebot war groß. Ein Händler warb damals mit der Aufschrift „Ich habe alles, was Sie brauchen. Was ich nicht habe, brauchen Sie nicht.“
Im Jahre 2004 schlug der Circus Roncalli hier seine Zelte auf dem geräumten Kies-Gelände auf. Überall Staub, durch jede Ritze drang er – es war fast unmöglich, alles sauber zu halten. Mit Hunderten Quadratmetern Kunstrasen, den man über die blanke Erde legte, und Putzkolonnen versuchte man damals, des Dreckes Herr zu werden. Zirkusdirektor Bernhard Paul war richtig wütend damals: „In Wien spielen wir direkt auf dem Platz vor dem großen Rathaus. In München setzt man uns mitten in eine Baustelle.“ Zugegeben, der Platz war bestimmt nicht wirklich geeignet, aber durch das Tieferlegen des Zelts war dieser wenigstens gut zu fotografieren.
Ein Stadtteil zwischen zwischen Boss-Anzug und Babywindel
Heute ist der Arnulfpark eine Ansammlung von Firmen, Wohnungen, Restaurants, Kultur, immer mehr Hotels und Handel. Ein langgezogener Park mit Rasen, Bäumen und einem großen Spielplatz trennt Wohnen und Arbeit. Modern, klar aufgeteilt – ein bisserl steril wirkt’s noch. Der Park noch kahl, die Bäume klein. Trotzdem ist das Areal quirlig und voller Leben.
Ein neuer Stadtteil in der Maxvorstadt zwischen Boss-Anzug und Babywindel. Eine kleine Stadt in der Stadt, die entdeckt werden will.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller
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