Demo in München: "Rettet das Künstlerhaus!"

Das einhundert Jahre alte Zehentbauer-Haus ist „vom Abriss bedroht“. Bürger und Stadträte gehen für den Erhalt der Villa auf die Straße. 
Anne Hund |
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Knapp 200 Demonstranten haben sich vor der alten, gelben Villa in der Lerchenauer Straße 206 getroffen. Wie viele Bürger wünschen sie sich, dass das Haus erhalten bleibt.
Daniel von Loeper Knapp 200 Demonstranten haben sich vor der alten, gelben Villa in der Lerchenauer Straße 206 getroffen. Wie viele Bürger wünschen sie sich, dass das Haus erhalten bleibt.

Das einhundert Jahre alte Zehentbauer-Haus ist „vom Abriss bedroht“. Bürger und Stadträte gehen für den Erhalt der Villa auf die Straße.

Feldmoching - Rettet dieses Haus!“: In der sonst recht beschaulichen Lerchenau sind Anwohner jetzt für den Erhalt des schmucken, gut einhundert Jahre alten Künstlerhauses zum Protest auf die Straße gegangen. Am Dienstagabend demonstrierten sie vor der gelben, alten Villa, die der Bildhauer Otto Zehentbauer im Jahr 1912 errichtet hat.

Wie berichtet, hat der Erbe das alte Zehentbauer-Haus vor einigen Monaten an die Stiftung der Raiffeisenbahnk München-Nord verkauft, „die es nun abreißen und eine Bankfiliale errichten will“, fürchten der Bürgerverein Lerchenau und die rund 200 Demonstranten. „Wir brauchen keine Bankfiliale“ steht auf ihren Transparenten. Oder: „Lieber Kunst und Kultur statt Kapital!“

Auch eine Unterschriftenaktion hat der Verein für den Erhalt der Villa, die „fürs Viertel typisch“ ist, gestartet – mehr als 2000 Bürger haben bereits unterschrieben.

Unterstützung bekommen sie aus dem Münchner Rathaus, wo zuletzt die CSU-Fraktion den Erhalt der geschichtsträchtigen Künstlervilla gefordert hat.

CSU-Stadtrat Otto Seidl war am Dienstagabend unter den Demonstranten. „Otto Zehentbauer war und ist einer der wichtigsten und größten Krippenbauer“, betont er. „Das Atelier ist noch im Original erhalten.“

Auch der Bezirksausschuss hat sich längst eingeschaltet und fordert, den Denkmalschutz zu prüfen. „Bis ein Ergebnis vorliegt, ist der Abbruch des Hauses gestoppt“, berichtet die Stadt aktuell. Auch ein Wohngebäude sei auf dem Gelände beantragt worden.

Die Stiftung, die das Haus gekauft hat, wollte sich derweil nicht öffentlich äußern. „Die Kommunikation ist äußerst schwierig“, sagt Karola Kennerknecht vom Bürgerverein Lerchenau.

Was ist nach der Demo geplant? Kennerknecht und ihr Verein wollen weiter Unterschriften sammeln. Die Münchnerin ist optimistisch. „Unsere größte Hoffnung ist, dass das Zehentbauer-Haus doch noch unter Denkmalschutz gestellt wird.“

Die Idee des Vereins bleibt wohl ein Wunsch: „Wir fänden es gut, wenn die Raiffeisenbank das Haus weiterverkauft an jemanden, der das Künstler-Atelier erhalten und öffentlich zugänglich machen will.“ In Erinnerung an Otto Zehentbauer und seine berühmten Krippen. Am Tag der Demo, am 27. August, ist der Künstler geboren – vor nun schon 134 Jahren.

 

 

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