Das Rätsel um brennenden Plastikmüll
Auf einem Gelände in Ramersdorf wohnt ein Mann in einem Baucontainer. Dort soll er angeblich Plastikmüll verheizen. Das beschäftigt den Bezirksausschuss.
Ramersdorf-Perlach - Mit einem etwas exotischen Bürgeranliegen hat sich der Bezirksausschuss in seiner letzten Sitzung beschäftigt. Auf einem brachliegenden Firmengelände an der Ecke des Fußwegs zwischen der Adam-Berg-Straße und der Thierseestraße wohne zeitweise ein Obdachloser in einem Baucontainer, der auf dem Gelände steht, beklagt sich ein Bürger.
Das Problem: Der Mann verheize in einem Lagerfeuer Plastik aus dem nahegelegenen Kunststoff-Sammelcontainer an der Adam-Berg -Straße. Das verbrannte Plastik erzeuge eine extreme Luftverschmutzung, die man bis in 400 Meter Luftlinie entfernt riechen könne, schreibt der Bürger. Und auch: „Dass Plastik-Rauch extrem schädlich ist, steht wohl außer Frage". Er kritisiert in dem Zusammenhang: „In unmittelbarer Nähe befinden sich zwei Kindergärten, der Fußweg wird von Kindern als Schulweg benutzt."
Eine Ironie bestehe auch darin, dass einerseits umweltbewusste Anwohner ihren Plastikmüll sammeln und zum Container bringen und der „dann in einem offenen Feuer umweltschädlichst verbrannt wird.“
Die Anregung des Anwohners: Wenn der obdachlose Mann schon dort wohnen müsse, sollte man ihm entsprechende Brennstoffe zur Verfügung stellen, damit die Müllverbrennung dort aufhöre.
Im Bezirksausschuss konnte der Kontaktbeamte des Viertels, Uwe Jablanovski, etwas zur Sache beitragen: Dass der Mann dort wohnt, sei von den Grundstücksbesitzern ausdrücklich gewünscht, weil das Grundstück dadurch bewacht sei.
Als Kontaktbeamter gehe er regelmäßig dort vorbei. Er bezweifelt, dass der Container-Bewohner dort Plastikmüll verheizt, ein offenes Feuer habe er noch nie gesehen. Der Mann besitze einen Campingkocher. Im Bezirksausschuss war man sich schnell einig, dass demnach alles seine Richtigkeit habe.
Die Möglichkeit, dem Mann anderes Heizmaterial zur Verfügung zu stellen, habe der BA nicht, hieß es.
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