Das Geisterhaus steht noch immer leer

Das Haus in der Ismaninger Straße 126 steht immer noch leer. Das Ba-Mitglied Xaver Finkenzeller befürchtet, dass es luxussaniert wird.
von  Myriam Siegert
Das schöne Wohnhaus an der Ismaninger Straße steht seit mehr als einem Jahr leer.
Das schöne Wohnhaus an der Ismaninger Straße steht seit mehr als einem Jahr leer. © Gregor Feindt

Bogenhausen - Was passiert mit dem Wohnhaus in der Ismaninger Straße 126? Das denkmalgeschützte Gebäude steht nun schon seit gut eineinhalb Jahren fast leer. Nachdem den Mietern eine umfassende Sanierung inklusive saftiger Mieterhöhungen angekündigt wurde, waren die meisten nach und nach ausgezogen. Nur ein Mieter harrt bis heute in dem Haus aus. Die angekündigte Sanierung hat nach wie vor nicht begonnen.

Nach dem AZ-Bericht beschäftigte sich auf Antrag der CSU-Fraktion auch der Bezirksausschuss mit dem Fall und forderte von der Stadt Sofortmaßnahmen zum Erhalt des Hauses. Der damalige CSU-Planungssprecher Xaver Finkenzeller erklärte auf AZ-Anfrage: „Der BA hat sich daran gestört, dass das Haus sehenden Auges verfällt. Immerhin handelt es sich hier um ein Fassadenensemble mit den benachbarten Häusern.“

Eine Anfrage der AZ beim zuständigen Planungsreferat nach dem aktuellen Stand in dem Fall ergab: Für das Vordergebäude liegt ein Bauantrag für einen Dachgeschossausbau mit einer zusätzlichen Wohnung vor. Für das Rückgebäude soll zu drei unabhängigen Wohneinheiten umgebaut werden, jede mit einem vorgelagerten Wintergarten im Erdgeschoss. Das verwunschen aussehende Ensemble im Hinterhof des Anwesens ist anders als das Vordergebäude nicht denkmalgeschützt. Die ehemaligen Mieter befürchteten deshalb, dass es abgerissen wird.

Theoretisch wäre das möglich. Weil das Haus baulich in einem schlechten Zustand ist, hat die Stadt im Herbst 2013 die Wohnnutzung für das Hinterhaus aufgehoben – obwohl es nach wie vor bewohnt ist. Auch wenn aktuell also kein Abriss geplant ist, ist es fraglich, wie viel vom jetzigen Zustand nach dem Umbau noch zu erkennen sein wird. Xaver Finkenzeller erklärt, nach Informationen des BA werde der Umbau für die neuen Wohnungen sehr umfangreich, „man kann sagen, dass das Gebäude komplett neu hochgezogen wird“, so Finkenzeller.

Und weiter: „Es bleibt die Grundsatzfragen, warum es soweit kommen musste“. „Die Ismaninger Straße ist sicherlich kein günstiges Pflaster. Im Haus 126 haben aber ganz normale, gut eingesessenen Leute gewohnt, die sich dennoch die Mieten nach der Sanierung nicht mehr hätten leisten können.“ Er findet, diesen Fall könne man deshalb „durchaus als Luxussanierung bezeichnen.“

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