Das erste Jahrhundert Ledigenheim-Verein

Schon ein beachtliches Jubiläum: Der Verein Ledigenheim in der Bergmannstraße 35 kann auf 100 Jahre zurückblicken. Und das wird am Wochenende gefeiert.
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Das Ledigenheim in der Bergmannstraße.
Wikipedia/O DM Das Ledigenheim in der Bergmannstraße.

Schwanthalerhöhe - Ein großes Gründungsjubiläums-Straßenfest ist geplant, mit allem Drum und Dran. Es  wird von 14 bis 20 Uhr gefeiert. Für Verpflegung und Unterhaltung - etwa mit Live-Musik und einer Foto-Ausstellung - sorgen der Verein und die Nachbarn im Viertel.

Und so beschreibt der Verein selbst die letzten 100 Jahre:

"Ein starkes Anwachsen der Einwohner verursachte in den großen Städten gegen Ende des 19. Jahrhunderts unerträgliche Wohnverhältnisse. Auch in München offenbarte die große Wohnungserhebung von 1904 bis 1907 ein für heute unvorstellbares Wohnungselend.

Besonders hart traf es alleinstehende Männer und Frauen aus den unteren Schichten, die sich nicht einmal ein Zimmer als Untermieter, sondern nur ein Bett als Schlafplatz leisten konnten. Alarmiert von dieser Not wurde 1913 die Idee zur Gründung eines Vereins umgesetzt, der es sich zur Aufgabe machte, in München Wohnheime für Alleinstehende zu errichten und diese auch weiterhin zu unterhalten.

Zu den zahlreichen Gründern dieses Vereins gehören bekannte Persönlichkeiten wie die späteren Vorsitzenden des Vereins, Hans Graf zu Toerring-Jettenbach und Dr. Paul Busching. Eine großzügige Schenkung des Freiherrn Theodor von Cramer-Klett ermöglichte den Erwerb eines Grundstücks am heutigen Standort an der Bergmannstraße.

Das Bauprojekt war bereits in seiner Anfangsphase, als der Ausbruch des 1. Weltkriegs alle weiteren Tätigkeiten des Vereins beendete. Ab 1921 konnte sich der Aufsichtsrat mit der Weiterführung des Projekts befassen und nicht zuletzt auch mit Hilfe eines Darlehens der Stadt München endlich den Bau des Ledigenheims für Männer realisieren.

Die Bauleitung übernahm nun Prof. Theodor Fischer, der für das Haus ein neues und äußerst modernes Konzept entwickelte. Theodor Fischer orientierte sich bei seinen Planungen an sozialen Belangen und den Erfordernissen an gesundes und kostengünstiges Wohnen.

Die Bewohner des Ledigenheims mit ihren Bedürfnissen stehen dabei im Mittelpunkt. Das 1927 fertiggestellte Haus vermittelt seinen Bewohnern deshalb ein Gefühl der Geborgenheit in den „eigenen vier Wänden“, bietet jedoch auch in großzügigen und hellen Aufenthaltsräumen die Möglichkeit der Kommunikation mit anderen.

Soziales Engagement ist auch heute noch ein Anliegen des Verein Ledigenheim, der in enger Zusammenarbeit mit der Stadt München sich darum bemüht, dieses einzigartige Wohnkonzept mit seinen günstigen Mieten zu erhalten."

 

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