Candidbrücke: Mehr Farbe!

Die grauen Betonpfeiler unter der Candidbrücke sollen endlich bunter werden, fordern Stadtteilpolitiker schon seit längerem. Doch die Stadt war gegen die Graffiti...
Anne Hund |
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... die Stadt war zunächst dagegen, inzwischen hat sie eingelenkt.
Anne Hund 2 ... die Stadt war zunächst dagegen, inzwischen hat sie eingelenkt.
Vier der grauen Säulen werden bemalt. Drumherum ist es im Viertel recht lebendig. Soll der Platz noch bunter werden?
Anne Hund 2 Vier der grauen Säulen werden bemalt. Drumherum ist es im Viertel recht lebendig. Soll der Platz noch bunter werden?

Die grauen Betonpfeiler unter der Candidbrücke sollen endlich bunter werden, fordern Stadtteilpolitiker schon seit längerem. Doch die Stadt war gegen die Graffiti. Was jetzt unter der Brücke in Giesing passiert.

Giesing - Oben die gelb-grüne Lärmschutzwand. Unten stauen sich die Autos im Berufsverkehr. Willkommen bei der Candidbrücke im Münchner Süden. Viele Anwohner empfinden diesen Platz als wenig attraktiv. Anderes sagen es ganz frei heraus: Dort unter der Brücke sei es „grau und hässlich“.

Dabei ist die Gegend um den Candidplatz ein lebendiger Treffpunkt: Bäcker, Cafés, die Stadtsparkasse, Büros und eine Jugendeinrichtung in der Nähe prägen das Viertel. Die U-Bahn hält hier, der 52er- und der 54er-Bus. Viele Passanten queren diesen Platz, der zwar grau ist, aber gar nicht langweilig.

Die Stadtteilpolitiker sind sich deshalb einig: Der Platz unter der Brücke mit den wuchtigen Betonpfeilern gehört ein wenig aufgehübscht.

Schon im September hatte der Bezirksausschuss deshalb bei der Stadt beantragt, dass sich Künstler mit ein wenig Graffiti oder Malerei unter der Brücke verewigen dürfen. Doch die Stadt verneinte und verwies auf ein paar Gepflogenheiten: Graffiti seien kein Mittel für die Gestaltung öffentlicher Straßen und Plätze. Ausgenommen seien von diesem Grundsatz lediglich Bauwerke, „die keine erhebliche Wirkung in den öffentlichen Raum haben“.

Auch als Präventivmaßnahmen „gegen wilde Graffiti“ seien solche Kunstaktionen vor allem in Unterführungen zwar erlaubt. Unter der Candidbrücke jedoch seien die grauen Pfeiler „prägende Elemente des öffentlichen Raums“, sie dürften nicht bemalt werden.

BA-Mitglied Melly Kieweg blieb hartnäckig, machte ihren Standpunkt deutlich: „Die Giesinger wollen an dem Platz stehenbleiben, schauen, kommunizieren“, sagt sie. „Sie wollen nicht an sinnlosem Beton vorbei laufen.“

Man einigte sich auf eine Ortsbegehung. Die Stadt hat eingelenkt: Da von den runden Pfeilern „keine flächenhafte Wirkung“ ausgehe, könne man „probeweise“ Graffiti erlauben.

Ergebnis: Vier der Pfeiler unter der Candidbrücke dürfen bemalt werden. Die Künstlergruppe „Urban Art“ kümmert sich.

Das Motto lautet „Brücken schlagen“ und nimmt Bezug zu den Graffiti an der Brudermühlbrücke. Kieweg hofft, dass vielleicht noch weitere Pfeiler folgen.

 

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