Bürger fordern: Mehr Grün für die Sendlinger Straße
Die Sendlinger Straße in der Münchner Altstadt soll grüner werden. Um die historischen Fassaden allerdings nicht zu verdecken, plädieren lokale Politiker für mobile Pflanztröge.
Altstadt - "Mehr Grün für die Sendlinger Straße!" - das war der klar formulierte Wunsch der Altstadt-Bürger auf der letzten Einwohnerversammlung zum Thema: Zukunft der Sendlinger Straße. Doch wie soll das neue Grün aussehen? Sollen in der Fußgängerzone fest verwurzelte große Bäume wachsen oder reichen auch mobile Pflanztröge? Sie können bei Bedarf jederzeit versetzt werden oder weichen. Darüber gab es eine lebhafte Debatte im BA Altstadt-Lehel.
Philippe Louis von den Grünen meinte auf der letzten Sitzung: "In einer sich aufheizenden Stadt spreche ich mich klar für Bäume aus. Sie spenden Schatten. Aber ich verwehre mich auf keinen Fall gegen Pflanztröge, die sind auch schön."
Jörg Hoffmann, FDP-Fraktionssprecher im Stadtteilparlament, mag persönlich Bäume, aber nicht in der neuen Fußgängerzone. Sein Argument: "Es gibt Stadtplätze, wo Bäume nicht hinpassen, wie am Marienplatz oder vor der Oper. In der Sendlinger Straße haben wir die Asamkirche. Wir sollten Sichtachsen erhalten", meinte er: "Früher gab es in der Sendlinger Straße ja auch keine Bäume."
Lokalpolitiker lehnen Baum-Bepflanzung ab
Bei der Sitzung im Münchner Hofbräuhaus antwortete Markus Stadler (Grüne) ihm hitzig: "Wenn ich nicht mehr vernünftig atmen kann, nützt mir die schönste historische Fassade nichts. Jeder Baum ist zu begrüßen, damit die Millionenstadt keine Steinwüste wird."
Pflanztröge sind erwünscht. Doch mit einer sechs zu fünf Mehrheit lehnen die lokalen Politiker die Pflanzung von drei Bäumen zwischen Hackenstraße und Sendlinger Tor schließlich ab. Zur großen Enttäuschung der Grünen.
Über die zweite Verschönerung herrscht Einigkeit: Dass sich die Anwohner "irgendwas mit Wasser" für die Sendlinger Straße wünschen, begrüßen die Lokalpolitiker. Diese Forderung der Altstadt-Bürger geben sie direkt weiter ans Baureferat. Denn: Alle träumen von einem neuen City-Brunnen.