Brand auf Moschee-Gelände: 2000 Euro für Hinweise
Pasing - Eine Woche nach dem Brandanschlag auf ein Holzhaus auf dem Gelände der Pasinger Moschee in der Planegger Straße ist der Täter noch nicht gefasst. Das Landeskriminalamt hat deshalb gestern 2000 Euro als Belohnung für Hinweise ausgesetzt. Der Fastenmonat Ramadan wird von einem heimtückischen Brandanschlag im Münchner Westen überschattet. Am Mittwoch letzter Woche legte ein Unbekannter morgens gegen 4.30 Uhr Feuer auf dem Gelände. Der Täter zündete auf einem Simms an der Außenwand einer Holzhütte brennende Holzstücke an. Die Flammen fraßen sich durch die Holzwand bis ins Innere.
Der Imam der islamischen Gemeinde entdeckte glücklicherweise rechtzeitig den Brand. Er rief die Feuerwehr und fing selbst an, die Flammen zu löschen. Der Sachschaden ist deshalb gering. Laut Polizei beträgt er rund 1000 Euro.
Das Holzhaus steht direkt neben der Moschee. Die Hütte dient der Gemeinde als Küche und Lagerraum für Lebensmittel. Abends treffen sich die Gläubigen derzeit nach Einbruch der Dunkelheit zum traditionellen Fastenbrechen. Im Ramadan dürfen gläubige Moslems zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang weder essen noch trinken.
Wer hinter dem Brandanschlag steckt, ist unklar. In der Nachbarschaft der Moschee wurden weder Schmierereien noch Flugblätter gefunden. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag öffentlich bekannt.
In die Ermittlungen ist die Abteilung Staatsschutz beim Polizeipräsidium München einbezogen. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagt Polizeisprecherin Claudia Künzel. Es wird auch geprüft, ob es eine Verbindung zu früheren Brandstiftungen im Münchner Westen gibt. Dabei hat ein Täter an verschiedenen Standorten in Pasing mehrere Recycling-Container angezündet.
Am Dienstagabend trafen sich rund 140 Münchner Bürger, um sich mit der muslimischen Gemeinde in Pasing solidarisch zu zeigen. Sie bildeten eine Menschenkette vor der Moschee. An der Aktion beteiligten sich unter anderem die SPD-Stadträtin Constanze Söllner-Schaar, der Vorsitzende des Bezirksausschusses 21, Romanus Scholz, sowie Nükhet Kivran, die Vorsitzende des Münchner Ausländerbeirats.
Öffentlichkeitsfahndung der Polizei
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 13, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Auslobung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung in Höhe von 2.000 € ausgesetzt, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt.
Die Auslobung gilt ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Personen zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
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