Bordelle und Strip-Lokale rüsten für die Bauma

Weil die Bau-Messe in dieser Woche rund 450.000 Männer aus aller Welt in die Stadt bringt, erwarten die Sex-Clubs ein enormes Umsatz-Plus und beschäftigen mehr Prostituierte als sonst.
Riem -Bitte nicht wieder so ein Vulkan. Der Ausbruch des Eyjafjallajökulls war schlimm genug fürs Geschäft. Oder soll man besser sagen: fürs Gewerbe?
Die Asche aus dem isländischen Berg, den fast niemand aussprechen kann, vermieste im März 2010 vielen das Geschäft: Flugzeuge flogen nicht ab, hunderttausende Menschen kamen nicht vom Fleck oder zu spät zum Termin. Manche kamen gar nicht. Zum Beispiel zur Bauma, die zu dieser Zeit in München stattfand. Oder ins Bordell.
Und jetzt das: Der Nebenberg des Eyjafjallajökulls rumort! Katla heißt er. Und ist noch größer als sein Nachbar. Das will Leo E. nächste Woche keinesfalls erleben. Der Chef des „Pascha“ am Stahlgruberring hat sich lange auf die Bau-Messe vorbereitet, die alle drei Jahre in München stattfindet. 450 000 Besucher sind bis Sonntag auf der größten Messe der Welt – fast alles Männer. Das Pascha liegt nur wenige Kilometer vom Gelände, und Leo E. weiß: Das gibt Umsatz. 35 „Damen“, sagt er, seien bei ihm im Haus, „etwa 10 bis 15 mehr als normal“. Während der Bauma sei es „Wiesn-ähnlich“, er rechnet mit einem Plus von 40 bis 45 Prozent.
Ein paar Häuser weiter am Stahlgruberring liegt das „Caesars World“. Auch hier: gespannte Erwartung. 40 bis 45 Frauen seien da, sagt der Chef, der nicht genannt werden möchte. Im restlichen Jahr seien es zehn weniger. Werbung habe er geschaltet, und um Kunden zu locken, hat man sich im „Caesars“ noch mehr einfallen lassen: Für die Gäste gebe es Freibier und Empfangsgetränke, dazu jeden Abend eine Bauma-Party, „jedes Mal mit einem anderen Motto“, sagt der Chef. Zum Beispiel die „Bagger-Party“. Oder die „Bohrhammer-Party“.
Im Moosacher Club "Bel Ami" hat Chefin Rosi Prieschl schon vor der Messe volles Haus: 35 Frauen sind da - doppelt so viele wie sonst. "Wir hoffen, dass uns die Bauma wieder gute Geschäfte bereitet wie vor sechs Jahren" - und erwähnt wieder den Ausbruch des Eyjafjallajökulls beim letzten Mal.
Auf grosses Tam-Tam verzichtet sie, aber einen speziellen Service bietet Prieschl doch an: Eine Limousine "für die Gäste, die uns alle drei Jahre besuchen kommen." Sollte einer von denen anrufen, hole man ihn ab.
Und wenn dann der Katla spuckt, ist's auch egal.