Bilder: Gunther von Hagens Körperwelten wieder in München

Sie sind wieder in München zu bestaunen, die plastinierten Leichen von Gunther von Hagens. Unter dem Motto "Der Zyklus des Lebens" läuft die Ausstellung ab Donnerstag. Die AZ zeigt bereits jetzt die ersten Bilder.
Christian Pfaffinger |
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Faszinierend oder geschmacklos? Ein toter Fötus in der Ausstellung.
Sigi Müller 31 Faszinierend oder geschmacklos? Ein toter Fötus in der Ausstellung.
Beim ersten Blick meint man noch, eine kleine Wachsfigur zu sehen. Beim genauen Hinschauen erkennt man dann deutlich, dass das ein echter Fötus ist.
Sigi Müller 31 Beim ersten Blick meint man noch, eine kleine Wachsfigur zu sehen. Beim genauen Hinschauen erkennt man dann deutlich, dass das ein echter Fötus ist.
Starke Oberschenkel, kräftige Schultern: Dieses Präparat ist ein Basketballer. Es zeigt, wie die Muskel sich beim Sport anspannen.
Sigi Müller 31 Starke Oberschenkel, kräftige Schultern: Dieses Präparat ist ein Basketballer. Es zeigt, wie die Muskel sich beim Sport anspannen.
Zum Schach spielen braucht man Hirn. Deshalb ist das Denk-Organ bei diesem Präparat prominent freigelegt.
Sigi Müller 31 Zum Schach spielen braucht man Hirn. Deshalb ist das Denk-Organ bei diesem Präparat prominent freigelegt.
Rechts: Dieser Körper wird in der Pose einer Bogenschützin gezeigt – im Moment nach dem Abschuss eines Pfeils.
Sigi Müller 31 Rechts: Dieser Körper wird in der Pose einer Bogenschützin gezeigt – im Moment nach dem Abschuss eines Pfeils.
Die Schädeldecke wurde geöffnet, das Gehirn sichtbar gemacht.
Sigi Müller 31 Die Schädeldecke wurde geöffnet, das Gehirn sichtbar gemacht.
Eine plastinierte Frau lässt zwei Vögel in die Lüfte steigen. Diese bestehen aus Blutgefäßen.
Sigi Müller 31 Eine plastinierte Frau lässt zwei Vögel in die Lüfte steigen. Diese bestehen aus Blutgefäßen.
Dieses Trio war bereits im James-Bond-Film „Casino Royale“ zu sehen.
Sigi Müller 31 Dieses Trio war bereits im James-Bond-Film „Casino Royale“ zu sehen.
Ein Kopf in seine Einzelteile zerfallen. Das Gesicht löst sich vom Schädel ab – die Zerlegung eines Menschen.
Sigi Müller 31 Ein Kopf in seine Einzelteile zerfallen. Das Gesicht löst sich vom Schädel ab – die Zerlegung eines Menschen.
Hier ist ein großer Ausschnitt des zerlegten Körpers zu sehen.
Sigi Müller 31 Hier ist ein großer Ausschnitt des zerlegten Körpers zu sehen.
Dynamisch in Pose gebracht: Die Präparate sollen ästhetisch wirken.
Sigi Müller 31 Dynamisch in Pose gebracht: Die Präparate sollen ästhetisch wirken.
Teilweise wurden Muskeln extra von den Knochen abgetrennt, um sie zu verdeutlichen.
Sigi Müller 31 Teilweise wurden Muskeln extra von den Knochen abgetrennt, um sie zu verdeutlichen.
Der Turner mit Irokesen-Frisur hat die Muskeln angespannt.
Sigi Müller 31 Der Turner mit Irokesen-Frisur hat die Muskeln angespannt.
Neben ihm hängen seine Eingeweide.
Sigi Müller 31 Neben ihm hängen seine Eingeweide.
Betrügerischer Kartentausch mit Füßeln: Unter dem Tisch wird eine Karte ausgetauscht.
Sigi Müller 31 Betrügerischer Kartentausch mit Füßeln: Unter dem Tisch wird eine Karte ausgetauscht.
Der Ball landet im Kreuzeck, der Torwart springt ihm hinterher. Damit man noch mehr vom Körper sieht, ist der in der Mitte gespalten.
Sigi Müller 31 Der Ball landet im Kreuzeck, der Torwart springt ihm hinterher. Damit man noch mehr vom Körper sieht, ist der in der Mitte gespalten.
Artistische Einlage: Hier sieht man ein Paar beim Eiskunstlauf.
Sigi Müller 31 Artistische Einlage: Hier sieht man ein Paar beim Eiskunstlauf.
Wiederbeleben zwecklos: Die Herzmassage kommt für den Körper am Boden zu spät (oben). Sie passt aber zum Thema der Ausstellung: dem Verlauf von der Geburt bis zum Tod.
Sigi Müller 31 Wiederbeleben zwecklos: Die Herzmassage kommt für den Körper am Boden zu spät (oben). Sie passt aber zum Thema der Ausstellung: dem Verlauf von der Geburt bis zum Tod.
Auf diesem Bild ist ein menschliches Herz zu sehen.
Sigi Müller 31 Auf diesem Bild ist ein menschliches Herz zu sehen.
Bei diesem Skispringer sind einige Muskeln und Sehnen von den Knochen des Körpers abgelöst.
Sigi Müller 31 Bei diesem Skispringer sind einige Muskeln und Sehnen von den Knochen des Körpers abgelöst.
Auch dieser Körper ist detailgenau so modelliert worden, als würde er tatsächlich gerade Sport treiben.
Sigi Müller 31 Auch dieser Körper ist detailgenau so modelliert worden, als würde er tatsächlich gerade Sport treiben.
Starke Oberschenkel, kräftige Schultern: Dieses Präparat ist ein Basketballer.
Sigi Müller 31 Starke Oberschenkel, kräftige Schultern: Dieses Präparat ist ein Basketballer.
Es zeigt, wie sich die Muskeln beim Sport anspannen.
Sigi Müller 31 Es zeigt, wie sich die Muskeln beim Sport anspannen.
Dadurch wirkt der Körper nicht nur dynamisch in Szene gesetzt, sondern fast lebendig.
Sigi Müller 31 Dadurch wirkt der Körper nicht nur dynamisch in Szene gesetzt, sondern fast lebendig.
Bei diesem Ausstellungsstück werden die Nerven des menschlichen Körpers gezeigt.
Sigi Müller 31 Bei diesem Ausstellungsstück werden die Nerven des menschlichen Körpers gezeigt.
Und hier wiederum nur das blanke Skelett mit einigen Sehnen.
Sigi Müller 31 Und hier wiederum nur das blanke Skelett mit einigen Sehnen.
Bei der Bogenschützin deutlich zu erkennen: die Bauchmuskeln.
Sigi Müller 31 Bei der Bogenschützin deutlich zu erkennen: die Bauchmuskeln.
Auch dieses Präparat hat eine dynamische Haltung, unterstütz durch die besonders betonte Stellung der Beine.
Sigi Müller 31 Auch dieses Präparat hat eine dynamische Haltung, unterstütz durch die besonders betonte Stellung der Beine.
Hier wird der Schachspieler von einem Kameramann gefilmt. Viel rührt sich nicht.
Sigi Müller 31 Hier wird der Schachspieler von einem Kameramann gefilmt. Viel rührt sich nicht.
Viel zu sehen gibt es trotzdem. Besucher mustern eines der Ausstellungsstücke.
Sigi Müller 31 Viel zu sehen gibt es trotzdem. Besucher mustern eines der Ausstellungsstücke.
Am Ende der Ausstellung wartet dann etwas Nicht-Menschliches: Das Präparat eines Bären.
Sigi Müller 31 Am Ende der Ausstellung wartet dann etwas Nicht-Menschliches: Das Präparat eines Bären.

Es gibt sie wieder in München zu bestaunen, die grausig spektakulär plastinierten Leichen von Gunther von Hagens. Unter dem Motto "Der Zyklus des Lebens" läuft die Ausstellung ab Donnerstag in der kleinen Olympiahalle.

München – Am Anfang stehen Körper, die tot waren, bevor sie zur Welt kamen. Es sind Embryonen, die in Gläsern in einer klaren Flüssigkeit schwimmen. Der jüngste nur vier Wochen alt. Ein paar Schritte weiter: Föten. Erst will man an Wachsfiguren glauben. Doch schon der erste genaue Blick verrät: Es sind echte, ungeborene Kinder.

Die präparierten Körper sollen nicht schocken. Oberstes Ziel sei gesundheitliche Aufklärung, sagen die Macher der Austellung „Körperwelten“, der berühmten Anatomie-Schau des Arztes und Präparators Gunther von Hagens. Doch wer die Ausstellung zum ersten Mal sieht, spürt meist eine Mischung von Gefühlen. Faszination, aber auch Unbehagen. Bewunderung für die Leistung der Präparatoren, aber auch ethische Fragen. Freude an der Erforschung der Anatomie, aber auch Beklemmung beim Gedanken an den eigenen Tod.

Die Ausstellung „Körperwelten & Der Zyklus des Lebens“ ist ab Donnerstag in der kleinen Olympiahalle zu sehen. Über 200 Präparate werden gezeigt und erklärt. Viele davon sind Ganzkörperpräparate, in Szene gesetzt zum Beispiel als Fußball-Torwart, als Poker- oder Schachspieler. Man sieht angespannte Muskeln, freigelegte Nerven, aufgefächerte Adern. Allesamt Teile toter Menschenkörper, konserviert und vor dem Verfall bewahrt.

Lesen Sie hier: Urteil zu "Körperwelten": Sex-Darstellung bleibt verboten

Dabei ist gerade der Verfall ein Thema der Austellung. „Sie zeigt, wie der Körper sich im Lauf der Zeit verändert“, sagt Angelina Whalley, die Kuratorin der Ausstellung. Es geht um das Altern, um Krankheiten. Die Besucher sehen einen Leistenbruch, Hirne nach einem Schlaganfall oder eine Fettleber. Die Ursachen der Krankheiten werden erklärt. „Das Schicksal unseres Körpers liegt in unseren Händen“, sagt Angelina Whalley dazu. „Und je früher wir uns darum kümmern, desto mehr haben wir davon.“

Der Besucher soll also etwas fürs Leben lernen. Wer das nicht will, kann die Präparate einfach wirken lassen. Sie nehmen ästhetische Posen ein, wie etwa ein Eisläufer-Paar bei einer Hebefigur. Sie blicken starr geradeaus und wirken kräftig, dynamisch und auf den ersten Blick fast alterslos. Erst wenn man genau hinsieht, bemerkt man die Spuren des Lebens. Dunkle Raucherlungen, gebogene Wirbelsäulen, arthrotischen Kniegelenke. Einige Exponate zeigen medizinische Korrekturen: künstliche Herzklappen, Gelenksprothesen oder angeschraubte Metallschienen auf gebrochenen Knochen.Und alle Präparate zeigen Teile von echten Menschen.

Viele finden das geschmacklos. Seit knapp 20 Jahren, als die erste Körperwelten-Austellung in Japan gezeigt wurde, gibt es immer wieder ethische Diksussionen darum. Gunther von Hagens versichert: Jeder, dessen Körper hier zu sehen ist, wollte das so. Interessenten gebe es genug. Aktuell seien rund 14.000 Menschen als Körperspender registriert, davon genau 1157 in Bayern.

Körperwelten – Der Zyklus des Lebens, 10. April bis 31. Mai und 12. Juni bis 5. Oktober, Eintritt Erwachsene 19 Euro, Kinder 14 Euro

Die AZ hat sich vor Eröffnung schon einmal in der kleinen Olympiahalle umgesehen und beeindruckende Bilder geschossen. Die sehen Sie oben in der Bilderstrecke. 

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