Bezirksausschuss macht Druck
Schnelles Handeln in Sachen Wanderarbeiter-Camp am Perlacher S-Bahnhof fordert der Bezirksausschuss jetzt von der Stadt.
Perlach - Es sind keine Kinderhütten, die zwischen den Sträuchern und Bäumen südlich des Altperlacher S-Bahnhofs stehen (AZ berichtete).
Wanderarbeiter aus Osteuropa haben sich dort aus Plastik, Planen und anderem Müll Unterkünfte gebaut. Das hatten verunsicherte Anwohner, die „nicht wissen wer das ist und was sie hier machen“, der AZ geschrieben und dem BA eine Kopie geschickt.
Thomas Kauer (CSU) hatte sich vor Ort ein Bild gemacht: „Die Schilderungen stimmen, das ist ein Slum und es stinkt bestialisch!“ Toiletten gebe es nicht, entsprechend verunreinigt sei das Gelände.
Kauer hat von der Polizei erfahren: „Das ist ein Wanderarbeiterlager“.
Wegen der hygienisch bedenklichen Zustände wandte sich Kauer ans Gesundheitsreferat. „Ein Arzt wollte sich das ansehen. Man verwies es in den Bereich Abfallrecht“.
Dann habe es geheißen, ein Arbeitskreis im Sozialreferat sei zuständig, die Camper würden von einer karitativen Organisation betreut. „Zeitweise waren es 20 Leute. Eine Gruppe reiste ab, eine andere sollte und tat es nicht“.
Die Polizei habe sich an den Grundstückseigentümer – die Bahnflächen-Verwertungsgesellschaft – gewandt. „Die überlegten schon, das ganze Gelände zu roden“, so Kauer.
Ein Gesamtplan sei nötig. „Traurig, dass Leute so wohnen. Es hausen in München mehr Leute auf diese Art!“
Wie die AZ erfuhr, leben im Perlacher Camp Roma, die bis zum 1. November ihre Behausungen aufgeben wollen. Der Bezirksausschuss fordert die Stadt auf, schnellstens tätig zu werden.