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Bei Löscharbeiten in München: Feuerwehr findet Leiche – Polizei geht von Gewaltdelikt aus

In einem Obdachlosenlager in Milbertshofen bricht in der Nacht ein Brand aus. Bei den Löscharbeiten wird die Leiche einer Frau entdeckt.
von  André Wagner
Nach dem Brand eines Obdachlosenlagers, bei dem eine tote Frau gefunden wurde, ermittelt die Polizei wegen eines mutmaßlichen Gewaltdelikts.
Nach dem Brand eines Obdachlosenlagers, bei dem eine tote Frau gefunden wurde, ermittelt die Polizei wegen eines mutmaßlichen Gewaltdelikts. © Friedrich/vifogra/dpa

Beim Brand eines selbstgebauten Obdachlosenlagers hinter einem Baumarkt in der Lerchenauer Straße (Milbertshofen) ist in der Nacht zum Dienstag die Leiche einer Frau gefunden worden.

Obdachlosenlager in Flammen – tote Frau entdeckt

Die Polizei geht aufgrund der Gesamtumstände von einem Gewaltdelikt aus, wie ein Polizeisprecher am frühen Morgen der AZ sagte. Der Brand auf einer Baustelle sei in der Nacht gemeldet worden, bei den Löscharbeiten wurde dann die tote Frau entdeckt.

Die genaue Todesursache sowie die Identität der Frau waren zunächst unklar. Auch zur Brandursache konnte der Sprecher zunächst keine Angaben machen. Der Bereich um die Brandstelle wurde großräumig abgesperrt. In der Präsenzrunde am späteren Vormittag hatte die Polizei noch keine weiteren Details parat und konnte nur noch einmal bestätigen, dass die Frau bis dato nicht identifiziert worden sei und dass es "Hinweise auf ein Gewaltdelikt" gebe. 

Münchner Feuerwehr rückte wegen eines vermeintlichen Pkw-Brands aus

Einsatzkräfte der Polizei waren bis zum Dienstagvormittag mit der Spurensicherung beschäftigt. Die weiteren Ermittlungen wurden nun von der Mordkommission übernommen.

Wie die Feuerwehr berichtet, waren die Einsatzkräfte gegen Mitternacht zu einem vermeintlichen Pkw-Brand alarmiert worden. Vor Ort habe sich herausgestellt, dass etwa 30 Quadratmeter Gebüsch und ein Bretterverschlag in Flammen standen.

"Bei den Nachlöscharbeiten wurde dann die Leiche einer Frau entdeckt", so die Feuerwehr, die die Einsatzstelle für die Spurensicherungsmaßnahmen der Polizei bis zum Tagesanbruch ausleuchtete. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe mit Sitz in Berlin teilte mit, sie bedaure den Vorfall zutiefst. "Wir fordern eine lückenlose Aufklärung dieser Fälle und erwarten, dass die Ermittlungen mit der gleichen Intensität geführt werden wie bei Gewalttaten gegen nicht-wohnungslose Menschen", heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

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