Bei Blutentnahme: Betrunkener randaliert und will Dienstwaffe

Vier Polizisten werden bei dem Einsatz leicht verletzt, der sich über vier Stunden zieht. Schließlich wird der 32-Jährige in eine Klinik eingeliefert.
von  az

Lehel - Erst war der Mann noch kooperativ - doch dann rastete er aus. Eine kleine Kontrolle ist am Samstag zu einem stundenlangen Prozedere geworden, bei dem vier Polizisten verletzt wurden:

Am Samstag, 30.03.2013, gegen 01.45 Uhr, wurde der 32-Jährige am Maximiliansplatz einer Verkehrskontrolle unterzogen. Dabei stellten Polizeibeamte der Polizeiinspektion 11 (Altstadt) Alkoholgeruch fest. Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab laut Polizei einen Wert im Bereich der absoluten Fahruntüchtigkeit.

Der Mann willigte in eine Blutentnahme ein und wurde ins Institut für Rechtsmedizin gebracht. Zunächst verhielt er sich kooperativ und führte die notwendigen Tests ohne Widerrede aus. Als ihm von der diensthabenden Ärztin jedoch das Blut abgenommen werden sollte und der Staugummi bereits angelegt war, verweigerte er sich.

Die Beamten bemerkten an beiden Ellenbeugen zahlreiche Einstichstellen. Auf Nachfrage bestätigte er, Drogen zu konsumieren. Gegenüber der Ärztin räumte er ein, Antidepressiva zu nehmen. Der Beschuldigte wurde belehrt, dass die Blutentnahme auch gegen seinen Willen unter Anwendung von unmittelbarem Zwang durchgeführt werden könne. Dennoch versuchte er durch Anziehen des Armes, die Blutentnahme zu verhindern.

Als ein Beamter den linken Arm ergriff, setzte sich der Beschuldigte massiv zur Wehr. Eine heftige Rangelei entstand, im Zuge derer er einem der Beamten zweimal in den Schritt griff und zudrückte. Zudem versuchte er, eine Dienstwaffe aus dem Holster zu ziehen.

Der Mann ließ sich überhaupt nicht beruhigen. Er war extrem aggressiv, bespuckte, bedrohte und beleidigte die Beamten. Als er erneut versuchte, an die Waffe eines Beamten zu gelangen und diese schon zur Hälfte aus dem Halfter gezoge hatte, wurde er mit der Unterstützung zweier weiterer Streifen unter Kontrolle gebracht. Das war nur mit unmittelbarem Zwang möglich. Trotz erheblicher Gegenwehr wurde er schließlich fixiert und gefesselt.

Der Beschuldigte wurde in einem Krankenhaus ärztlich untersucht. Dabei wurden Abschürfungen im Gesichtsbereich und eine Bisswunde in der Zunge, die sich der Beschuldigte selbst beigebracht hatte, festgestellt. Eine weitergehende Behandlung lehnte der Mann ab.

Aufgrund seiner anhaltenden, starken Aggressivität, und der damit verbundenen Fremdgefährdung konnte der Mann nicht entlassen werden. Er wurde mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus im Münchner Landkreis gebracht, wo er ärztlicher Obhut übergeben wurde. Bis zu dieser Einlieferung leistete der 32-jährige Mann nach wie vor heftigen Widerstand. Diese Widerstandshandlungen zogen sich somit über insgesamt vier Stunden hin.

Vier Beamte wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Zwei Beamten entstanden Schäden an der Dienstkleidung.

 

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