Bayerstraße: Der große Abriss
Ein Bagger wühlt in dem alten Gebäude an der Bayerstraße 35 bis 37 und reißt den Schutt zu Boden. Die Pläne, das Video.
Ludwigsvorstadt - Wer am Hauptbahnhof auf die Tram 18 oder 19 wartet, kann eine Verspätung derzeit so gelassen nehmen wie noch nie. Denn was man gegenüber geboten bekommt, ist Entertainment vom Feinsten.
Ein riesiger Bagger wütet in dem Gebäude, in dem früher unter anderem die Mordkommission, eine Spielothek und ein Dönerladen untergebracht waren, wühlt mit der Schaufel im Schutt und reißt ihn krachend zu Boden.
Sehenswerte Bilder, die Touristen wie Einheimische nicht selten mit dem Handy festhalten.
Hier ist die Firma Ettengruber aus Dachau am Werk. Sie hat sich darauf spezialisiert, Gebäude platt zu machen ("Aufbruch zum Abbruch"). In den Referenzen des Unternehmens taucht zum Beispiel die Feilitzschstraße 7 bis 9 auf, also jenes Areal, auf dem einst die "Schwabinger 7" stand.
Während die Fortschritte in der Bayerstraße lange hinter einer Plane verborgen waren (AZ berichtete), kann mittlerweile jeder sehen, was sich getan hat.
Mindestens zur Hälfte ist der graue 50er-Jahre-Klotz, dessen Substanz von Denkmalschützern als "nicht erhaltenswert" eingestuft wurde, bereits beseitigt. Zum Vorschein kommt: weißblauer Himmel.
Ewig wird der hier aber nicht zu sehen sein. Im April 2015 soll das neue Hotel der vergleichsweise günstigen US-Kette "Aloft" stehen. Acht Stockwerke hoch. Rund 12000 Quadratmeter Geschossfläche sind geplant, teilt die zuständige Bayerische Hausbau mit. Im Erdgeschoss wird es Gastronomie und Einzelhandel geben.
Bis dahin werden den Fahrgästen die Wartezeiten erstaunlich kurz vorkommen.
- Themen: