AZ-Stadtspaziergänger: Die Barer Straße in der Maxvorstadt hat viele Gesichter
Maxvorstadt - Durch die Barer Straße (benannt nach einem Ort, weshalb man sie auseinanderschreibt) zu gehen, ist ein bisschen, wie einen langen Flur mit vielen Türen entlangzulaufen. Zwar ist der Flur auch ganz hübsch - aber ein Blick durch die Türen links und rechts ist gerade hier sehr spannend.
Verwunschener Garten
In der Nähe vom Stachus zweigt die Barer Straße von der Ottostraße ab, vorbei am Denkmal von Franz Xaver Gabelsberger an der Hochschule München, Ecke Karlstraße. Ein kleiner verwunschener Garten und etwas zurückgesetzt, zur Linken, die Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie und gleich daneben das Institut für Volkskunde.
Münchens schönster Kreisverkehr
Der Karolinenplatz, Münchens schönster Kreisverkehr, mit dem Obelisken und üppiger Blumenpracht im Rund des Platzes - und wieder ein Flur mit offenen Türen. Zur Linken der Blick in die Brienner Straße, bis zum Königsplatz, zur Rechten die Börse und geradeaus die Barer Straße, wo es weiter zu den Pinakotheken geht.

Liegewiesen, Museen und ein Ufo
Vorbei an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) mit dem bemalten Container und dem Bahnwagen von "Minna Thiel" an der Gabelsbergerstraße, auf der anderen Seite die große Grünfläche mit Liegewiese an der Alten Pinakothek. Und gegenüber, an der Pinakothek der Moderne, sieht es immer noch so aus, als wäre gerade ein Raumschiff gelandet.

Der Platzhirsch müsste längst unter Artenschutz stehen
Die Gastronomie in der Barer Straße hat lustige und ungewohnte Namen. Da gibt es die "Pizzakothek", das "Nebenan" und das "Gegenüber" oder die "Kostbar". An der Ecke Schellingstraße thront das imposante Gebäude vom "Schelling Salon" - der Platzhirsch seit 1872, der längst unter Artenschutz stehen müsste. Und wo, nur so als Beispiel, noch Saures Lüngerl (7,30 Euro), Backerbsensuppe (3,20) oder Strammer Max (5,70) auf der Speisekarte stehen. Ebenso wie die legendäre Goaßnmaß (14,50).
Benannt nach einer französischen Stadt
Die Trambahn befährt die komplette Barer Straße. Unter einem Straßenschild finde ich wieder mal eine Info-Tafel, die den Straßennamen erklärt. Benannt ist sie nach Bar-sur-Aube, einer Stadt in Frankreich und 1814 Schauplatz im Befreiungskrieg von der Vorherrschaft Napoleons in Europa.
Ich finde diese Tafeln immer sehr hilfreich und die knappen Informationen auch immer ausreichend, um Interesse zu wecken und eventuell mehr erfahren zu wollen. In diesem Fall reicht mir die Information über die Barer Straße. Die Straße endet, bzw. geht dann einfach in die Nordendstraße über. Das ist dann schon Schwabing.
In diesem Sinne eine schöne Woche, Ihr Sigi Müller