Auferstehung einer Boazn

Es ist wieder da: Das Heiliggeiststüberl ist deutlich jünger geworden und heißt jetzt Heiliggeist 1 Bar.
Daniel Gahn |
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Heiliggeist 1 Bar-Chef Boris Mistrafovic (li) mit „übernommenen“ Stammgästen.
Daniel von Loeper Heiliggeist 1 Bar-Chef Boris Mistrafovic (li) mit „übernommenen“ Stammgästen.

Altstadt - Es war tot, nun ist es wieder unter den Lebenden: das Heiliggeiststüberl. Die Nachricht, dass in der Mutter aller Boazn im April für immer der Zapfhahn zumachte, war für viele gleichermaßen ein Schock wie auch der vermeintliche Beweis dafür, dass in der Innenstadt kein Platz mehr für charakterstarke Traditionslokale ist. Das stimmt aber nicht, denn seit dem 14. August gibt es das Heiliggeiststüberl wieder, wenn auch unter anderem Namen und neuer Führung.

Die „Heiliggeist 1 Bar“, wie das Lokal nun offiziell heißt, ist nicht mehr und nicht weniger als eine modernere Version des Vorgängers. Der Geist ist geblieben, nur das Aussehen hat sich gewandelt. Nicht untypisch für eine Reinkarnation.

Die neuen Macher der Heiliggeist Bar sind sich der Tradition und der unzähligen treuen Stammgäste natürlich bewusst. „Wir respektieren die Geschichte des Lokals und wir wollen natürlich auch, dass all die Gäste von früher wieder herkommen“, verspricht Betriebsleiter Boris Mistrafovic.

Rein optisch hat sich der Laden dreimal um die eigene Achse gedreht und ist nun fast schon ein bisschen zu schick für eine reine Boazn. Die Wände sind hell gestrichen, die Bänke sind aus dem Holz eines uralten Stadels gemacht und über dem Tresen hängen zwei glitzernde Designerlampen. Nicht unbedingt das typische Boazn-Interieur, doch vielleicht sehen in ein paar Jahren alle Stüberl dieser Stadt so aus.

Die Zeiten ändern sich, ob der Gast das einsehen will, steht natürlich auf einem anderen Bierdeckel. Wer das alte Heiliggeiststüberl kannte, wird jedoch wissen, dass man all die Patina, Tränen und Geschichten des Stüberls unmöglich wieder in einen neuen Laden übertragen kann.

Heiliggeiststraße 1, Montag bis Samstag 10 bis 22 Uhr

Vor der Eröffnung war Mistrafovic ein bisschen skeptisch, wie die Gäste auf die jungen Wirte und das neue Ambiente reagieren würden, doch schon nach den ersten Tagen war klar, dass Gast und Bar gut miteinander können. Letztlich hat sich im Prinzip nicht viel geändert. Wie früher ist hier jeder, egal ob Arbeiter oder Millionär, willkommen und kann an der Bar sein Bier (0,5 l für 3,80 Euro) trinken. „Es ist egal, wer du bist und wo du herkommst“, sagt Mistrafovic und hat damit den wichtigsten Punkt für eine Bar mit Boazn-Vergangenheit angesprochen. Der Geist ist geblieben, nur er sieht nun ein bisschen jünger aus. Damit wird man in der Heiliggeiststraße leben können.

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