Altschwabing: Der schönste Teil des Kult-Viertels in München ist gesucht

München - An der Haltestelle Dietlindenstraße verlasse ich den Bus und schlendere die Dietlindenstraße wieder zurück. Für mich ist sie eher eine Straße zum Durchfahren in Richtung Isarring und weiter nach Bogenhausen rüber. Aber wenn man in Ruhe schaut und stöbert, entdeckt man viele schöne alte Gebäude – und auch viel Grün. Die kleinen Nebenstraßen in Altschwabing sind wirklich sehenswert.
An der Biedersteinerstraße also biege ich rechts ab, vorbei an der Klinik am Biederstein. Parallel dazu gibt es unten einen kleinen Park. Überall grünt und blüht es, etliche Bänke laden zum Sitzen ein. Hinter den Gebäuden am Ende ragt groß der Kirchturm der Pfarrkirche St. Sylvester hervor. Die alte Dorfkirche von Schwabing ist schon sehr alt: Die Bauteile im Turm datieren von 1200, das alte Kirchenschiff, innen Barock, von 1500. Der neo-barocke Erweiterungsbau ist von 1925.
Kult-Viertel in München: Ein prächtiger Schulbau von 1898 in der Haimhauserstraße
Nach dem Park zur Linken komme ich zum Osterwaldgarten. Ende der 80er war ich mit Freunden dort, das Bier schmeckte und plötzlich lachte die ganze Zeit "Alf" hinter mir. Wer die Serie noch kennt, weiß was ich meine. Ich wollte mich nicht blamieren, schob's auf das Bier, bis ich merkte, dass Tommi Piper, der deutsche Synchronsprecher des Außerirdischen, hinter mir saß, bester Laune war und immer wieder laut lachte. Das Bier war's also nicht.

Ich gehe weiter zur Kirche, die Treppe hoch und schaue mich um. Gut von hier aus zu sehen ist das schöne Gebäude der Grundschule in der Haimhauserstraße – ein prächtiger Schulbau von 1898, erbaut von Theodor Fischer, der ja einige Schulen und auch das Marionettentheater in München erbaut hat.
Der Weg durch Altschwabing führt zurück über die Occamstraße
So schlendere ich kreuz und quer durch die Straßen des in Teilen noch sehr dörflichen Schwabings – eben Altschwabing. Ein Spaziergang bietet sich immer an, da man sehr schnell im gleich angrenzenden Englischen Garten ist.
Auf dem Rückweg geht's durch die Occamstraße. Als ich eigentlich schon fertig bin mit dem Fotografieren, entdecke ich noch einen alten Fiat 500, einen Cinquecento: schön restauriert – für jemanden mit langen Beinen ist allerdings nicht das richtige Auto. Aber schön anzuschauen.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller