Altbauwohnungen in Haidhausen: Schutz vor Luxussanierungen
München - Gentrifizierung ist in vielen Münchner Stadtteilen ein Thema: Auch in Haidhausen. Damit sich aber künftig auch alteingesessene Haidhauser noch ihre Wohnung leisten können, hat der Planungsausschuss des Stadtrats am Dienstag erneut den Erlass einer Erhaltungssatzung für Haidhausen beschlossen. Die bisherige Satzung tritt im nächsten Monat (10. März) außer Kraft. Mit dem Instrument der Erhaltungssatzung können Bewohnerinnen und Bewohner vor der Umwandlung ihrer Miet- in Eigentumswohnungen und vor Luxussanierungen geschützt werden.
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„Haidhausen ist nicht nur ein Szene- und Amüsierviertel. Im Stadtteil leben auch noch viele alteingesessene Haidhauser, denen die Entwicklungen am Wohnungsmarkt große Sorgen bereiten, weil sie sich eine teurere Miete schlicht nicht leisten können", wird Stadtrat Christian Amlong, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, in einer Pressemitteilung zitiert. Die durchschnittliche Kaufkraft der Menschen, die im Geltungsbereich der Erhaltungssatzung wohnen, liege mit jährlich 27.100 Euro unter dem stadtweiten Schnitt von 28.200 Euro.
Und die Vielzahl an Altbauten in dem Quartier bedeute eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass Eigentümer aufwändige Modernisierungen anstrebten. Für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeute das in der Regel dann höhere Mieten. "Das Instrument der Erhaltungssatzung gibt der Stadt die Möglichkeit, Luxussanierungen entgegenzusteuern. Deshalb sind wir froh, dass wir heute für Haidhausen eine neue Satzung beschlossen haben und das künftige Schutzgebiet sogar noch größer ausfällt als das bisherige,“ so Amlong weiter.
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Das künftige Gebiet fällt nämlich größer aus: Nordöstlich der bisherigen Schutzzone, bis zur Prinzregenten- und Saint-Privat-Straße, kommen fast 4000 zusätzliche Wohnungen hinzu. Dort leben überdurchschnittlich viele Alleinerziehende. Zugleich können an der Isarhangkante einige Blöcke aus dem Geltungsbereich der Satzung erlassen werden. Dort liegen Wohnungen, die ohnehin schon sehr teuer sind, die Regelung hätte kaum mehr Durchschlagskraft.
Die neue Satzung wird für einen Zeitraum von fünf Jahren gelten. Insgesamt wird es in München dann künftig 19 Erhaltungssatzungsgebiete geben, in denen rund 239.000 Menschen leben.
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