Alkohol-Alarm: So wild geht's an unseren Bahnhöfen zu!

An Haltepunkten und in den Zügen der S-Bahn gibt es immer mehr harte Trinker, das teilte jetzt die Bundespolizei mit. Bei manchen setzt sogar das Messgerät aus! Die übelsten Fälle in der Übersicht.
Thomas Gautier / Maximilian Falkenstein |
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Ein Zug aus der Pulle: Immer mehr frönen diesem Laster am Haupt- oder Ostbahnhof. Und saufen dabei immer mehr.
dpa / az Ein Zug aus der Pulle: Immer mehr frönen diesem Laster am Haupt- oder Ostbahnhof. Und saufen dabei immer mehr.

Ludwigsvorstadt - Münchens immer mehr Betrunkene mit „erschreckend hohen Promillewerten“ – die immer mehr Straftaten verüben.

„Die Zunahme ist da“, sagt Bundespolizei-Sprecher Wolfgang Hauner. „Vor allem die hohen Werte“: Drei, vier oder fünf Promille seien „täglich der Fall“ und „nur die Spitze des Eisbergs“. Betrunkene mit ein oder zwei Promille, „die nimmt man schon gar nicht mehr wahr“.

Die Bahnhöfe deshalb, weil es hier laut Hauner länger Alkohol zu kaufen gibt – und der oft billiger ist als in Clubs oder Kneipen. Außerdem seien sie im Winter warm und ansonsten zentral. Hier trifft man sich. Oft mit der Faust.

Drogenabhängige, Obdach-, und Arbeitslose seien nicht das größte Problem: „20 Prozent sind Milieu“, sagt Hauner, der Rest komme aus allen Gesellschaftsschichten: Jugendliche, Partyvolk, Fußballfans „und der, der ein paar Feierabendbiere zu viel erwischt hat“. Die stellen dann oftmals allerhand an – hier die härtesten Fälle der letzten Zeit:

HAUPTBAHNHOF

2. Dezember: Ein 25-Jähriger greift einer Frau (29) an die Brust. Später belästigt er Kunden in den Geschäften und schmeißt Bierflaschen zu Boden: 3,28 Promille.

1. Dezember: Bundespolizisten nehmen einen 31-Jährigen fest, der wegen gewerbsmäßigen Diebstahls und Trunkenheit im Straßenverkehr gesucht wird: 4,04 Promille.

29. November: Eine Münchnerin (34) beleidigt und bespuckte einen 40-Jährigen. Dann geht sie auf Bundespolizisten los, beißt einer Beamtin in die Hand: 3,52 Promille.

17. November: 13.20 Uhr: Am Starnberger Flügelbahnhof stehen zwei Männer völlig orientierungslos herum. Einer hat 4,19 Promille, der andere irgendwas über fünf Promille – mehr zeigt das Atemalkoholgerät nicht an. 15.20 Uhr : Im ICE aus Nürnberg schlafen zwei Männer (43 und 47 Jahre alt) – ohne Tickets, dafür mit 4,67 und 4,37 Promille. 21.15 Uhr: Eine 41-Jährige schläft auf der Galerie. Die Sendlingerin ist so betrunken, dass sie es nicht mal schafft, ins Röhrchen zu blasen.

16. Oktober: In einem Lebensmittelgeschäft wirft ein 38-Jähriger einem Mitarbeiter eine Plastikflasche an den Kopf: 4,1 Promille.

15. Oktober: Ein 60-Jähriger kommt am Haupteingang nicht weiter: 3.1 Promille.

1. Oktober: Ein 55-Jähriger fällt betrunken vier Meter tief von der Treppe vom Zwischengeschoss auf den S-Bahnsteig.

10. September: Eine 34-jährige Starnbergerin schiebt den Kinderwagen mit ihrem neun Wochen alten Säugling vor sich her. Sie hat 4,3 Promille Atemalkohol.

15. August: Nach einem Streit bekommt ein Germeringer (24) Hausverbot. Er bespuckt Bahnbeamte und greift sie und hinzugerufene Bundespolizisten mit Tritten und Schlägen an: 3,38 Promille.

28. Juli: 8.55 Uhr: Am Südausgang schlägt eine 32-Jährige einen Mann mit ihrer Nietenhose, dann wirf sie eine Flasche nach ihm: 3,3 Promille. 11.10 Uhr: Ein betrunkener Moosacher (49) wird an einem Café nicht sofort bedient und schlägt aus Wut gegen den Tresen. Als ein Sicherheitsmann ihn anspricht, schlägt der Kampfsportler ihm vier Mal ins Gesicht. Der 35-Jährige erleidet eine Platzwunde an der Lippe und mehrere Prellungen im Gesicht. Promillewert: unklar.

11. Juli: Ein 46-Jähriger attackiert den Verkäufer eines Lebensmittelgeschäftes, weil der ihm kein Bier verkauft. Dabei hat er schon 2,9 Promille.

OSTBAHNHOF

23. November: 5.15 Uhr: Ein 19-Jähriger und ein 20-Jähriger schlagen an der Treppe zur S-Bahn in der Friedensstraße auf einen 25-Jährigen ein. Laut Zeugen treten sie ihm gegen den Kopf und brechen ihm die Nase: Beide haben 1,8 Promille. 5.50 Uhr: Im Burger King schlägt ein 31-Jähriger einen 29-Jährigen mit einem Stuhl: 2,22 Promille.

13. November: Ein 26-Jähriger bricht in den Burger King in der Friedensstraße ein, macht sich einen Burger und versucht, Stühle und Tische aus der Bodenverankerung zu reißen. Als er die Tür nicht mehr aufkriegt, wirft er einen Stuhl durch die Glasscheibe. Später wird er gefasst – mit 2,76 Promille.

9. November: Ein 29-Jähriger beschädigt die Scheibe einer Bäckerfiliale und flüchtet in Panik in den S-Bahn-Tunnel. Dort finden ihn Bundespolizisten liegend neben den Gleisen: 2,8 Promille.

17. Oktober: Ein 27-Jähriger liegt ohnmächtig in einer S6: 3,5 Promille.

15.Oktober: Bundespolizisten finden einen 45-Jährigen in der Friedensstraße. Er kann nicht ohne Hilfe stehen: 4,66 Promille.

28. Juli: Eine 35-jährige Obdachlose begrapscht eine 19-Jährige. Ihr Begleiter schlägt dem Freund der jungen Frau mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Die zwei haben 2,6 und 2,96 Promille.

DONNERSBERGERBRÜCKE

17. Oktober: Eine Münchnerin (24) glaubt, ihr Handy im Gleis verloren zu haben – als ein Bahnmitarbeiter es nicht finden kann, tritt und schlägt ihn die Studentin. Sie hat einen Wert von 2,4 Promille.

ISARTORPLATZ

15. Oktober: Ein 37-Jähriger schläft in einer S4 – kein Wunder, bei 4,01 Promille.

MARIENPLATZ

2. August: Ein 39-Jähriger aus Geretsried zerschlägt in der S8 eine Trennscheibe und prügelt auf zwei Frauen ein – sieben Menschen werden verletzt. 1,9 Promille.

 

 

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