Achtjähriger schwer verletzt: Polizei findet Unfallauto
Während Maxi (8) sich von seinen schweren Verletzungen erholt, entdecken die Fluchtfahnder den Wagen des Unfallflüchtigen in einer Garage in Gröbenzell.
Pasing/Gröbenzell Die neun Fluchtfahnder der Ermittlungsgruppe „Maxi“ müssen sich vorgekommen sein wie bei einem riesigen Puzzlespiel. Drei große Lackstücke, jede Menge Plastikteile, aber ohne Nummer, dazu Zeugen, die sich an Teile des Kennzeichens des Unfallverursachers erinnerten. Das alles mussten sie dann mühsam zusammenfügen.
Aber sie hatten Erfolg. Der Chef des Unfallkommandos, Polizeirat Markus da Gloria Martins, bekam gestern Vormittag die Nachricht per Handy: „Wir haben das Auto!“
In der Privatgarage eines 42-jährigen Mannes aus Gröbenzell wurden die Fluchtfahnder fündig. Die Schäden des dort abgestellten Volvo stammen von dem Unfall auf der Landsberger Straße am Freitagabend, bei dem der achtjährige Maxi und seine Mutter Ljiljana P. (36) schwer verletzt wurden (AZ berichtete).
Für Maxi sah es zunächst böse aus, doch dem Bub geht es wieder besser.
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Neben dem beschädigten Wagen lagen in der Garage schon Ersatzteile für die Reparatur bereit.
Der Tatverdächtige stellte sich einige Stunden später bei der Polizei. Über die Motive seiner Flucht liegen bislang keine Angaben vor.
Der Volvo war ungebremst in das Heck des VW gerast. Der Wagen von Maxis Mutter wurde auf die Gegenfahrbahn geschleudert und kollidierte mit einem weiteren Auto. Der Volvo-Fahrer hatte zwar zunächst angehalten, war dann aber mit seinem kaputten Auto weitergefahren. Bis in die heimische Garage.
Und so kam man dem Unfallflüchtigen auf die Spur: Die Ermittler hatten auf Grund der Puzzleteile zunächst einen Kreis von 180 Fahrzeugen in Stadt und Kreis München sowie in Fürstenfeldbruck im Visier. Die Laboruntersuchung der Fahrzeugteile hatte gezeigt, dass es sich bei dem Auto des Unfallverursachers um einen Volvo V70/S60 handelte.
Doch die Forensiker konnten noch mehr sagen. Der fragliche Volvo war ein Wagen der Baureihe II, Baujahr 2000-2004. Die Schlinge zog sich zu.
Unter die Top 10 der gesuchten Volvos hatte es damit auch das Unfallauto geschafft. Bei der Kontrolle der Fahrzeuge auf ihrer Liste drangen die Beamten in die Garage ein und wurden fündig.
Da Gloria Martins: „Ich bin wahnsinnig stolz auf unsere Leute.“
Dank der besonders ausgebildeten Beamten des Unfallkommandos und „der Erfahrung und Hartnäckigkeit der Fluchtfahnder“ sei der Täter schnell ermittelt worden.