307.100 Euro für die Barackensanierung

Der Stadtrat entscheidet am Dienstag über Fördergelder für die Sanierung der Baracke 5 im ehemaligen Zwangsarbeiterlager an der Ehrenbürgstraße.
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Die Baracke verfällt: Massive Feuchtigkeitsschäden machen dem NS-Bau zu schaffen.
ho Die Baracke verfällt: Massive Feuchtigkeitsschäden machen dem NS-Bau zu schaffen.

Der Stadtrat entscheidet am Dienstag über Fördergelder für die Sanierung der Baracke 5 im ehemaligen Zwangsarbeiterlager an der Ehrenbürgstraße.

Neuaubing - Insgesamt hat das Baureferat 307 100 Euro aus dem Kulturbaufonds beantragt. Die denkmalgeschützte Baracke ist baulich in einem sehr bedenklichen Zustand. Hauptproblem sind Feuchteschäden durch fehlende Abdichtung und Schimmelpilze aufgrund mangelnder Belüftung. Insgesamt sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am gesamten Gebäude notwendig. Die Fachleute stellten zum Teil massive Schäden fest. So ist unter anderem die Regenrinne kaputt, die Fassade hat Frostschäden und die Fenster sind zum größten Teil zerstört.

Bisher gab es einen zweckgebundenen Zuschuss von 7600 Euro. Damit konnte die Baracke vorübergehend winterfest gemacht werden, um weiterem Schimmelpilzbefall vorzubeugen. Der Kostenrahmen für die Gesamtsanierung beläuft sich, nach derzeitigem Stand, auf 359 100 Euro. Die Denkmalschutzbehörden haben ihrerseits Fördermittel in Höhe von 52 000 Euro in Aussicht gestellt. Übrig bleiben also die beantragten 307 100 Euro. Die Stadt hat die Baracke 5 im März letzten Jahres von der Immobilienfirma CA Immo erworben.

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Das Denkmal ist eine Dependance des NS-Dokumentationszentrums. Im Zweiten Weltkrieg wurden hier Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene unter katastrophalen Umständen untergebracht. Im Münchner Stadtgebiet entstanden zu dieser Zeit rund 400 solcher Lager, in denen neben Kriegsgefangenen auch Zivilisten hausen mussten. Der Verwaltungsausschuss des Kulturbaufonds sieht das Lager in Neuaubing als Sonderfall. Es handle sich dabei um den einzigen, erhaltenen Ort in Deutschland, der die Lageratmosphäre als geschlossenes Ensemble erfahrbar mache, abgesehen vom Dokumentationszentrum Berlin-Schöneweide. Das Erinnerungszentrum soll vor allem Fotos, Texte und Aussagen von Zeitzeugen enthalten.

Außerdem soll der Umgang mit dem „Fremdvölkischen“ thematisiert werden, Kernfrage „Was geht mich das an?“. Diese Fragestellung ist durchaus aktuell.

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