"1500 Euro so schnell wie möglich"

Ein Münchner Theater verschickt dubiose Mails. Absender: die Tochter von Schauspieler Hans Clarin. Was dahinter steckt...
Timo Lokoschat |
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...wie so oft die Tippfehler in der Signatur.
AZ ...wie so oft die Tippfehler in der Signatur.

Das "Münchner Galerie Theater" aus Solln verschickt dubiose Mails. Angeblicher Absender: Hans Clarins Tochter.

Solln - Normalerweise erhält man Mails dieser Art von afrikanischen Diktatorenwitwen, die dringend ein paar Millionen außer Landes schaffen müssen und dabei auf die Hilfe eines vertrauenswürdigen Ausländers angewiesen sind. Doch hier ist die vermeintliche Absenderin eine andere: Manuela Clarin, Tochter des 2005 verstorbenen Schauspielers Hans Clarin und Leiterin des renommierten "Münchner Galerie Theaters".

Angeblich hat sie ihre Tasche samt Kreditkarte verloren und sitzt im englischen Bristol fest. "Ich wollte dich fragen ob du mir 1,500 euro so schnell wie möglich leihen kannst, Ich gebe es dir zurück sobald ich da bin. Ich muss unbedingt den nächsten Flug bekommen", steht in etwas wackeligem Deutsch in dem Schreiben, das von der tatsächlichen Mailadresse des Theaters gesendet wurde.

"Das Geld durch Western Union ist die beste Möglichkeit", lautet der Vorschlag.

Doch Vorsicht: Die Mail ist ein fieser Betrugsversuch. Manuela Clarin hat nichts damit zu tun!

Offenbar ist ihr Account von Kriminellen geknackt worden, die die kurze Pfingstpause (die nächste Aufführung ist erst am Freitag) nutzen wollen, um Ahnungslose abzuzocken.

Besonders perfide: Vor allem Freunde und Bekannte von Manuela Clarin haben die Mail bekommen. Scheinbar stimmen auch alle Angaben, zum Beispiel die Sollner Büroadresse und Telefonnummer des Theaters, das als freies Ensemble unter anderem in Schwabing, Haidhausen und Neuperlach auftritt.

Wer diese vergleichsweise professionell verfasste Post erhält, sollte auf keinen Fall antworten oder gar Geld überweisen, sondern sie einfach löschen.

In einem Punkt haben sich die Betrüger übrigens verraten: Die Signatur am Ende der Mail ist wie so oft nachlässig formuliert, enthält Tippfehler bei der Mail- und Internetadresse. Das würde einem detailversessenen Profi wie Manuela Clarin wohl nie passieren.

Mehr aus Münchens Stadtvierteln finden Sie täglich auf www.az-muenchen.de

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