Stadtsparkasse München: Höhere Kontogebühren für Girokonto-Kunden
München - Für die Banken bleibt es eine schwierige Zeit. Die Zinsen sind immer noch niedrig, die Geschäfte laufen schlechter als zu früheren Zeiten. So spart auch die Stadtsparkasse – und das merkt der Kunde! Vor einem Jahr wurde am großen Rad gedreht. Filialschließungen, reine Automatenstandorte statt Schalter-Service, aber auch der Versuch, mit einem ausgebauten Telefon-Service und einzelnen großen Standorten mit längeren Öffnungszeiten und mehr Ansprechpartnern mit der Zeit zu gehen. Das alles verkündete Stadtsparkassen-Chef Ralf Fleischer.
Heuer versucht er es vorsichtiger. Keine neue große Reform. Sondern leichte Preisanhebungen bei den Girokonten. Die aber treffen - ab Januar 2019 - (fast) alle Privatkunden der Stadtsparkasse.
Girokonten bei der Stadtsparkasse - die AZ erklärt die neuen Preise
Die Gebühren steigen um drei Prozent. Damit orientiere man sich "an der Steigerung des allgemeinen Preisniveaus der vergangenen Jahre", heißt es von der Stadtsparkasse. Was das genau für Sie bedeutet, hängt davon ab, für welches Girokonto-Modell Sie sich entschieden haben.
Der Grundpreis für das Girokonto Individual steigt von 2,95 Euro auf 3,05 Euro pro Monat. Der Grundpreis für das Girokonto Online von 4,95 Euro auf 5,10 Euro.
Wer mehr als 1.750 Euro pro Monat Geldeingang bekommt, ist im Online-Konto von diesen Gebühren - wie bisher auch - befreit. Das Girokonto Komfort kostet ab Januar 2019 8,20 Euro (bisher 7,95 Euro). Beim Girokonto Individual steigen auch die Kosten für einzelne Leistungen. Zum Beispiel kostet das Einrichten eines Dauerauftrags am Service-Terminal künftig 31 statt 30 Cent, Überweisungen per Beleg 62 statt 60 Cent. Für die Sparkassen-Card werden künftig in der Konto-Vari-ante Individual und bei der Variante Online pro Jahr 7,75 Euro (statt 7,50 Euro) fällig.
Bei der Girokonto-Online-Variante kosten Überweisungen am Service-Terminal, Einreichen von Schecks am Schalter oder die Bargeldeinzahlung an Schalter oder Automat künftig pro Vorgang 2,60 Euro (statt 2,50 Euro).
Girokonten werden teurer - das sagen Münchner
Apothekerin Ann-Kristin Gerke (27): "Ich habe nur dann Verständnis für Gebührenerhöhungen der Sparkassen, wenn damit tatsächlich neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Für eine breite Mehrheit der Bevölkerung ist die Erhöhung allerdings ärgerlich. Erfreulich ist dennoch, dass die meisten Kundenbetreuer super-freundlich sind."
Privatier Rudolf Loibl (83): "Ich bin bei der Stadtsparkasse – und hatte bislang das Gefühl, da bin ich dahoam. Mir gefällt das Gebäude der Stadtsparkasse im Tal. Jetzt mit den Gebührenerhöhungen ist jedoch alles überzockt und nicht erfreulich. Ich bleibe bei der Stadtsparkasse, weil sie ihre Vorzüge hat und zu München gehört."
Rentnerin Christl Vogg (66): "Ich lebe in Hadern (München) – und für mich ist die Stadtsparkasse schon mein Leben lang mein Begleiter. Mir missfallen die Gebührenerhöhungen – und dass man immer mehr gezwungen wird, Onlinebanking zu machen. Ich bleibe aber trotzdem dabei, weil ich den persönlichen Kontakt dort schätze und die Filialen der Stadtsparkasse an fast jeder Ecke sind."
Zahnärztin Amelie Heppelmann (26): "Gerade beim Onlinebanking habe ich kein Verständnis für die Erhöhung, weil dort der Aufwand für Banken nicht so hoch ist. Für Familien mit Kindern ist es außerdem nicht so gut, weil da bei vielen das Geld knapper ist. Mir persönlich bedeutet guter Kundenservice schon etwas. Es muss jedoch auch möglichst kostengünstig sein."
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