Stadt München schmeißt Inge Renner aus ihrem Café im Rathaus

Die Stadtinformation im Rathaus soll größer werden. Deshalb wird Inge Renner ihr kleines Café aufgeben müssen. Jetzt kämpft sie um ihre Existenz.
Felix Müller, Daniel von Loeper |
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Inge Renner in ihrem Café im Rathaus.
Daniel von Loeper Inge Renner in ihrem Café im Rathaus.

München - Inge Renner hat in ihrem Leben viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Jetzt kommt ein harter Schlag dazu. Renner betreibt seit 18 Jahren das "Burkhof-Café" im Rathaus. Jetzt hat die Stadt angekündigt, ihr zu kündigen – damit die benachbarte Stadtinformation größer werden kann.

"Diese Mitteilung hat mich sehr überrascht", sagte Inge Renner der AZ. "Sie gefährdet meine Existenz." Renner sagte, als sie das Café übernommen habe, sei es in einem sehr schlechten Zustand gewesen. "Seit dem Kriegsende ist dort nichts mehr erneuert worden", sagte sie. "Alles musste erneuert werden." Deshalb habe sie einen Kredit von 500.000 Euro aufgenommen, den sie immer noch abbezahlen müsse.

Die Stadtinformation soll erweitert werden

Sie hofft, dass der Stadtrat ihr ihr Café lässt. Doch dafür ist es wahrscheinlich schon zu spät. Schon heute ist die Zukunft der Stadtinformation Thema im Stadtrat. Teil des geplanten Beschlusses: die Erweiterung der Räume um das heutige Café. Im Stadtrat ist man sich eigentlich einig, die kleinen Läden und Cafés schützen zu wollen. Doch die Erweiterung gilt als unausweichlich – und es ist in der Stadt-Politik schon länger die Rede davon, dass Inge Renner keine zuverlässige Mieterin gewesen sei.

Die 1996 eröffnete Stadtinformation hat inzwischen etwa eine Million Besucher im Jahr. Die Stadt strebt an, sie auf Dauer räumlich von der Touristeninformation komplett zu trennen, also auch zwei verschiedene Eingänge zu schaffen. Schon mit der aktuellen Erweiterung soll es vier statt drei Schalter geben.

Neues gibt es auch von der Touristeninformation am Hauptbahnhof. Sie muss wegen den Bauarbeiten für die zweite Stammstrecke Ende Juli raus. Die Stadt hat schon einen geeigneten Ersatzstandort gefunden, der schon in diesem Sommer bezogen werden soll. Mietverträge sind aber noch nicht unterschrieben.

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