Stadt lässt Gras in Schwabing wachsen: Hoppala, Rasenmäher kaputt?

In Schwabing lässt die Stadt das Grün mal wachsen. Ein Versuch für die Artenvielfalt.
von  Irene Kleber
Hinter den hüfthoch gewachsenen Gräsern auf dem Mittelstreifen am Ackermannbogen schaut sogar der Olympiaturm winzig aus.
Hinter den hüfthoch gewachsenen Gräsern auf dem Mittelstreifen am Ackermannbogen schaut sogar der Olympiaturm winzig aus. © iko

München - Ja, sowas. Da blühen auf einmal Kleeblumen und Hahnenfuß neben dem Radlstreifen am Ackermannbogen.

Schee fürs Auge und gut für die Bienen

In der Wiese geparkte Radl zwischen Clemens- und Karl-Theodor-Straße versinken im Gras, das bald hüfthoch wächst. Und sogar vor Ampeln wie an der Schleißheimer Straße stehen Gräser so hoch, dass man dahinter gar keine Blechlawinen mehr sehen kann.

Schee fürs Auge, nur so halbangenehm für Heuschnupfennasen, abenteuerlich für Hunde - und ganz bestimmt: gut für die Bienen.

Nur noch im Juli und September wird vorerst gemäht

Wer sich als Anwohner zuletzt gefragt hat, ob den städtischen Gärtnern die Rasenmäher kaputt gegangen sind - hier kommt Entwarnung:

Das Baureferat probiert seit dem Frühjahr in Schwabing-West aus, wie es sich für die Artenvielfalt auswirkt, wenn man die sonst immer kurz geschorenen Grünstreifen nur noch im Juli und im September mäht.

Zweijähriges Pilotprojekt

Der Pilotversuch soll zwei Jahre laufen und auch klären, wie verkehrssicher hohe Wiesen sind.

Danach soll das Mähkonzept fürs "Straßenbegleitgrün" (wie Hundestreifen, Baumgräben und Verkehrsteiler so hübsch im Amtsdeutsch heißen) weiterentwickelt werden.

Artenreiche Wildblumenwiesen, das weiß man schon, wachsen eher schlecht auf schattigen und arg durchwurzelten Grünstreifen.

Aber vielleicht langt es an vielen Stellen für Langgraswiesen, die sind allemal besser für Insekten und Kleinlebewesen als nackertes Kurzgrün.

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