St. Patrick's Day: München fest in irischer Hand
Am Sonntag ist die Innenstadt fest in irischer Hand: Trotz Regen lockt die Parade zum St. Patrick’s Day 6000 Schaulustige an – und ein Guinness gibt es nicht nur gegen den Durst
MÜNCHEN - Der Nieselregen passt perfekt. „Echtes irisches Wetter“, schwärmt Kenneth Power. Der 48-Jährige ist mit seiner Frau und Freunden aus Stuttgart angereist, um in München St. Patrick’s Day zu feiern, den Nationalfeiertag der Iren. „Wir kommen jedes Jahr, denn eine so große irische Gemeinschaft gibt es in Stuttgart nicht“, sagt Power.
„Ich freue mich, wenn ich den Leuten etwas von meiner Kultur zeigen kann.“ Vor 25 Jahren ist Kenneth der Liebe wegen aus Dublin nach Deutschland gekommen – Iren und Bayern, das harmoniere hervorragend, meint er. Das zeigt sich auch in München: Nicht nur regenresistente Iren sind am Sonntag zur Parade in der Innenstadt gekommen, sondern auch 6000 Münchner, die das Spektakel anschauen wollen. 800 Künstler laufen bei der Parade mit: irische Tanzgruppen, Dudelsackspieler, bayerische Spielmannszüge oder bolivianische Sambatänzer.
Viele von ihnen sind aufwändig verkleidet als Highländer, Ritter, Feen oder Trolle. Aber auch mannshohe Guinness-Gläser und Schafe tanzten die Leopoldstraße entlang. Auf dem Odeonsplatz wird dann unter dem Motto „Erin go Braugh – Lang lebe Irland“ weitergefeiert. Wer noch keinen extravaganten Hut in den irischen Farben Grün, Weiß und Orange auf dem Kopf hat, kann hier noch schnell ein Plüsch-Guinness kaufen. Echtes Bier im Pint zum Trinken gibt es natürlich auch.
„Bayern und Iren – das passt einfach zusammen“
Was wird gefeiert? Irland-Expertin Sabine Rubin erklärt den St. Patrick’s Day:
Worum geht es beim St. Patrick’s Day?
SABINE RUBIN: Der St. Patrick’s Day ist der Ehrentag des irischen Nationalheiligen. Der Todestag des Heiligen Patricks ist am 17. März. In München wird aber immer an einem Sonntag gefeiert – nächstes Jahr sogar genau am 17.
Seit wann gibt es die Parade in München?
Seit 18 Jahren. Mittlerweile ist sie die größte in Kontinental-Europa, weil in München die irische Gemeinschaft sehr groß und aktiv ist. Am Anfang waren wir nur 300 Leute – und alle dachten, das ist eine Demo der Grünen.
Wieso gerade in München?
Die irische und die bayerische Lebensart sind sich sehr ähnlich: Die Liebe zum Bier, zum Feiern und die Gemütlichkeit, das sind große Gemeinsamkeiten.
Warum verkleiden sich alle?
Das hat sich über die Jahre so eingebürgert. Der Trend kommt aus Amerika.
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