Spielplatz der Millionäre

München ist beliebt bei den Reichen und Superreichen. Nur auf der Luxus-Messe machen sich die Millionarios ausgesprochen rar.
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eine Luxus-Yacht gefällig? Bitte sehr, auf der Millionärsmesse ist das gar kein Problem.
Foto: Carlo Borlenghi Messe Millionär eine Luxus-Yacht gefällig? Bitte sehr, auf der Millionärsmesse ist das gar kein Problem.

MÜNCHEN -München ist beliebt bei den Reichen und Superreichen. Nur auf der Luxus-Messe machen sich die Millionarios ausgesprochen rar.

Heimelig, modern, zurückhaltend: „München ist die beste deutsche Stadt für Millionäre“, sagt Klaas Obma. Er muss es wissen: Obma ist Geschäftsführer der Millionärs-Messe, bei der ab heute Güter im Wert von einer knappen Milliarde im Osten der Stadt ausgestellt werden. Aber auch ein Blick in die Akten des Bayerischen Landesamts für Statistik zeigt: In München leben 453 Millionäre, im Landkreis nochmal 160 und in Starnberg 124.

Berlin ist nicht nobel genug und Hamburg zu bieder

Während Berlin nicht nobel genug ist, Hamburg einen Tick zu bieder und Frankfurt „sich mit der Finanzkrise sowieso erledigt hat“, wie Obma meint, fließt das Geld in Oberbayern weiter. „München ist mit seiner Verbindung von Modernität und Tradition, mit seiner zentralen Lage in Europa, den vielen Kliniken und Theatern ein optimales Pflaster für unser Klientel“, sagt auch Florian Gross von der auf Luxus-Immobilien spezialisierten Firma „Engel und Völkers“. 10000 Euro pro Quadratmeter zahlen die Millionäre schnell für eine Drittwohnung in der Innenstadt. „Whirpool und Dachterrasse sind weiterhin gefragt, aber die Außenwirkung ist oft nicht von Bedeutung“, so Gross.

Vermögende gibt es genug - aber sie leben zurückgezogen

Sie leben zurückgezogen: Wie Susanne Klatten, 46, Quandt-Erbin, Aufsichtsrätin bei BMW, reichste Frau Deutschlands. Geschätztes Vermögen: 9,7 Milliarden. Wie Hubert Burda, 68, Verleger und Kunstmäzen. Geschätztes Vermögen: Drei Milliarden Euro. Oder wie die Zwillinge Strüngmann, 58, Pharmaunternehmer und Wissenschafts-Förderer. Geschätztes Vermögen: 5,5 Milliarden.

39 Euro Eintritt

So sind es auch nicht die oberen Zehntausend, die Messe-Chef Obma in den kommenden vier Tagen erwartet. „Menschen, die sich gerne zeigen, Promis, Leute aus der oberen Mittelschicht kommen zu uns.“ 20 000 Münchner soll es geben, die nur für den Blick auf die Spielzeuge der Millionäre 39 Euro Eintritt hinblättern. Das ist gut, aber kein Vergleich mit Moskau. Dort strömen dreimal mehr Besucher in die Messehalle.

Man gönnt sich was

„Wer zur Millionärs-Messe kommt, hat Sinn für schöne Sachen“, sagt Obma. Man gönnt sich eben mal was. Wie einen in Blattgold getunkte Zigarillo mit einem Diamanten im Tabak versteckt (100 Euro pro Stück). Wie Uhren voller Rubine und Aquamarine (ab 250000 Euro), eine Yacht mit Teak-Verkleidung und elektrischer Gangway (3,5 Millionen Euro) oder eine Seiden-Decke mit zig Mini-Brillanten (der Preis bleibt ungenannt, ist aber „wahnsinnig hoch“, so Obma). Nur der Mercedes mit Swarovski-Steinen hat es schwer. „Den will sich doch nicht mal jemand in die Garage stellen“, sagt Obma „So etwas geht nur in Russland.“ Die Münchner hingegen lieben es laut Obma unauffällig: „Das Protzen und Prahlen ist vorbei.“

Anne Kathrin Koophamel

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