Spektakuläre Rettungsaktion in der Aubinger Lohe

Eine 46-Jährige wollte in der Aubinger Lohe Selbstmord begehen. Bei der Suchaktion wurde am Freitagnachmittag zufällig ein 41-Jähriger gefunden, der hilflos im Wald lag. Drei 12-Jährige Mädchen, die in dem Gebiet mit ihren Pferden unterwegs waren, fanden wenig später zufällig die 46-Jährige. Die Frau ist inzwischen außer Lebensgefahr.
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Julia, Alina und Micaela: Diese drei Mädchen retteten einer Frau das Leben.
Polizei Julia, Alina und Micaela: Diese drei Mädchen retteten einer Frau das Leben.

MÜNCHEN - Eine 46-Jährige wollte in der Aubing Lohe Selbstmord begehen. Bei der Suchaktion wurde am Freitagnachmittag zufällig ein 41-Jähriger gefunden, der hilflos im Wald lag. Drei 12-Jährige Mädchen, die in dem Gebiet mit ihren Pferden unterwegs waren, fanden wenig später zufällig die 46-Jährige. Die Frau ist inzwischen außer Lebensgefahr.

Über Handy hatte sich die 46-Jährige aus Puchheim bei ihrer Ärztin gemeldet und angekündigt, sie werde sich das Leben nehmen. Die Polizei peilte das Handy der Frau an und ortete ihren Standort in der Aubing Lohe, einem recht unübersichtlichen Waldgebiet. Ein Hubschrauber wurde zur Unterstützung gerufen. Am Boden suchten Polizisten mit Hunden.

Die Besatzung des Polizeihubschraubers fand wenig später tatsächlich eine Person, die regungslos am Waldboden lag. Ein Rettungsteam wurde zu der Stelle gelotst. Schließlich wurde ein Notarzt per Hubschrauber an der fraglichen Stelle abgesetzt. Doch die Helfer fanden nicht, wie erwartet, die gesuchte Frau sondern einen 41-Jährigen. Der betrunkene Mann litt an schweren Krämpfen und konnte sich nicht mehr bewegen. Er war bereits stark unterkühlt. "Ohne fremde Hilfe hätte er die folgenden Stunden nicht überlebt", betonte ein Polizeisprecher am Sonntag.

Während der Betrunkene versorgt wurde, ging die Suche nach der vermissten Frau weiter. Polizisten, Feuerwehrmänner und andere freiwillige Helfer durchkämmten das Waldgebiet. Dabei trafen sie drei Mädchen aus Aubing. Alina, Julia und Micaela (alle 12) waren mit ihren Pferden unterwegs. Wie fast jeden Tag. Bei ihrem Ausritt am Freitag war ihnen eine Person aufgefallen. Sie hatte ein Blümchenfahrrad dabei und lehnte an einem Baumstamm. Die Schülerinnen schalteten schnell. Sie meldeten ihre Beobachtung bei der Polizei - und retteten der Frau damit das Leben.

Die 46-Jährige hatte 15 Schlaftabletten und Antidepressiva genommen. Sie war fest entschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Wenn Alina, Julia und Micaela die Polizei nicht zu der Stelle geführt hätten, wo sie die Frau gesehen hatten, wäre sie jetzt wohl tot. Denn bis die Einsatzkräfte bei ihrer Suche von selbst dort angekommen wären, hätte es noch ein bis zwei Stunden gedauert. Sie lag nur etwa einen Kilometer von der Stelle entfernt, an der der Hubschrauber kurz zuvor den alkoholisierten Mann entdeckt hatte. Als die Puchheimerin mit Hilfe der Mädchen gefunden wurde, war sie bereits ohne Bewusstsein. Die Frau kam sofort in eine Klinik. Sie befindet sich inzwischen außer Lebensgefahr.

Die drei Retterinnen werden für ihr beherztes Eingreifen belohnt: Sie dürfen einen Tag lang die Reiterstaffel der Polizei besuchen. Die Reaktion der Drei kam wie aus einem Mund: "Cool!"

Ralph Hub/lj

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