Sparpläne im Rathaus: Das Ende der Stille
Ende März ging in München ein Wahlkampf zu Ende, so leise wie noch nie. Corona lag über allem, politische Zuspitzung galt in jenen Tagen beinahe als unsittlich. Das hat sich viele Wochen nicht geändert. Vom OB war und ist überhaupt nichts zu hören, die Grünen sind stolz auf ein paar Freischankflächen und neu hingepinselte Radwege, die CSU hat die Oppositionsrolle noch nicht gefunden. Laute Kontroversen? Fehlanzeige.
Stadt München fehlt Geld: Debatten kommen
Doch jetzt könnte es sehr schnell mit der Stille vorbei sein. Jetzt wird es ernst. Denn es ist absehbar, dass der Stadt Geld fehlen wird. Sehr viel Geld. Mit dem über viele Jahre politische Gräben zugeschüttet wurden, Zustimmung vom politischen Gegner erkaufte man eben, indem man ihm ein Zuckerl für seine Wähler mitgab.
Da hilft es auch nichts, wenn man in der Koalition statt von einer Streichliste lieber von einer Schiebliste sprechen mag. Denn klar ist auch: Viele der Projekte, die jetzt wohl auf die lange Bank geschoben werden, sind damit wohl gestorben. Die Zeit der Stille ist vorbei. Jetzt kommt wohl der ein oder andere große Knall. Und Grüne und Rote werden viele enttäuschen – und müssen froh sein, dass erst in sechs Jahren wieder Wahlen anstehen.
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