Spannende und skurrile Fakten: Unnützes Weihnachts-Wissen über München

Warum feiern wir eigentlich Weihnachten? Die Geschichte von der Geburt Jesu und der vorangehenden Odyssee von Maria und Josef auf der Suche nach einer Herberge kennt fast jeder. Dann gibt es Fakten rund um Weihnachten, die weitaus weniger bekannt sind.
Oder wussten Sie, dass man in den USA gerne eine kleine Gurke an den Baum hängt, die sogenannte Christmas Pickle? Oder dass der Weihnachts-Hit "Last Christmas" genau 4.27 Minuten dauert – das so manchen aber wohl viel länger vorkommt?
Wie viele Menschen in München heißen Jesus, Maria und Josef?
Die AZ hat eine kleine Sammlung an spannenden und skurrilen Fakten rund um Weihnachten in München zusammen getragen, die beim Verdauen der Weihnachtsgans sicher für Gesprächsstoff sorgen.
Volkszählung mal anders: Heute muss niemand mehr tagelange Wanderungen hinter sich bringen, um an einer Volkszählung teilzunehmen. Ein Blick ins Internet reicht, um zu wissen: In München sind 1.611.420 Menschen mit Hauptsitz gemeldet (Stand 30.10.2025).
Auch Männer tragen den Vornamen Maria
Aber wie viele Marias und Josefs leben hier? Und gibt es Münchner mit dem Namen Jesus? Marias gibt es in München freilich nicht wenige. Laut KVR lebten (Stand 12. Dezember 2025) 11.509 Menschen mit erstem Vornamen Maria in München. Josefs – also mit F – gibt es schon weit weniger, insgesamt 3.374. Und auch den ein oder anderen Jesus aus München gibt es: 92 Menschen tragen den Namen.
Und wie viele Christkindl gibt es? Als Christkindl gelten bekanntlich jene Kinder, die am 24. Dezember geboren wurden. Am 24. Dezember 2024 kamen insgesamt 27 Kinder in München zur Welt.
Die weltgrößte Krippe in München?
Auch in jeder Weihnachtskrippe darf ein frisch geborenes Jesukindlein nicht fehlen. Wie viele Krippen in Münchner Haushalten stehen, konnte die AZ zwar nicht eruieren, jedoch wo Münchens größte Krippe steht: und zwar im Glockenbachviertel in St. Maximilian.
Die Krippe entstand 2011 das erste Mal. Die Gebäude sind teils höher als sechs Meter auf einer Fläche von 25 auf 25 Meter. Zeitweise war sogar von der weltgrößten Krippe in einem Gotteshaus die Rede.
Laut Guinnessbuch hält den Rekord für die weltgrößte Krippe die im spanischen Alicante. Die Figuren sind um die zehn Meter hoch, allein die Josef-Figur misst rund 18,5 Meter. Damit kann St. Maximilian zwar nicht mithalten, einen Abstecher ist es dennoch wert.
Krippensammlung im Nationalmuseum
Die verrücktesten Krippen: Wem das klassische Kripperl zu fad ist, der sollte im Bayerischen Nationalmuseum vorbeischauen. Dort ist die künstlerisch wertvollste und in dieser Qualität weltweit führende Sammlung zur Krippenkunst in Süddeutschland, dem Alpenraum und Süditalien mit Stücken aus dem 17. bis zum 19. Jahrhundert zu bestaunen.
So großzügig wurde die Frauenkirche gebaut
Genügend Platz? Nie sind die Kirchen so voll wie zu Weihnachten. Wer die Metten erleben will, muss zur rechten Zeit da sein. Anders war das wahrscheinlich noch Ende des 15. Jahrhunderts – zumindest was die Frauenkirche angeht. Stehend fanden dort nämlich theoretisch 20.000 Menschen Platz.
Das Skurrile daran: Zur Weihe der Kirche Ende des 15. Jahrhunderts lebten in ganz München nur rund 13.500 Menschen. Ein Platz in der Heiligen Messe war damit sicher. Heute gibt die Stadt in der Frauenkirche übrigens Raum für 2.000 Personen an. Dafür kann man dort auch Platz nehmen.
Das wärmste je gemessene Weihnachten in München
Weiße Weihnachten? Bei Heiligabend denken viele mittlerweile eher an T-Shirt-Wetter statt schneebedeckte Baumwipfel. 2012 wurde in München sogar eine Rekordtemperatur von 20,7 Grad gemessen. Der wärmste Heiligabend seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Im Jahr 2003 erlebte München eines der sonnigsten Weihnachten überhaupt – mit 7,8 Sonnenstunden. Mit minus 7,7 Grad war es aber auch eines der kältesten.
Weiße Weihnachten in München?
Von weißer Weihnacht spricht man, wenn am 24., 25. und 26. Dezember durchgehend eine ein Zentimeter dicke Schneedecke liegt. Das letzte Mal, dass dies in München der Fall war, ist schon eine Zeit lang her. 1997 konnte man hier zuletzt richtige weiße Weihnachten feiern.
In den Jahren 2007, 2018 und 2020 wurde Schneefall gemeldet. Der blieb allerdings nicht liegen oder erreichte nicht die nötige Messmenge von einem Zentimeter.
Die Wahrscheinlichkeit für eine geschlossene Schneedecke am 24. Dezember liegt inzwischen vielerorts nur noch bei rund 10 bis 20 Prozent – also eher bei jedem 15. bis 20. Weihnachtsfest.
Schaurig: Die Sendlinger Mordweihnacht
Kalt und schaurig: Die Sendlinger Mordweihnacht – Am 25. Dezember 1705 wurden rund 1100 Bauern und Handwerker in einer blutigen Schlacht von Truppen der Reichsarmee in Sendling getötet. Mit dem Spruch "Lieber bairisch sterben als
kaiserlich verderben", zogen Bauern aus dem Oberland nach München, um gegen die kaiserlichen Besatzungsmächte aufzubegehren. Die schlecht bewaffneten Männer wurden regelrecht abgeschlachtet.
Am Alten Südlichen Friedhof steht ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Bauernaufstandes.
Noch was zum Kopf(-weh) schütteln? Mei, ein Tässchen Glühwein reicht nicht immer aus, um am Marienplatz die Füße warmzuhalten, wenn man gerade den Christkindlmarkt besucht. Aber wie viel Glühwein trinken die Münchner und die Touristen auf Münchens bekanntestem Weihnachtsmarkt?
3,1 Millionen Besucher auf dem Christkindlmarkt am Marienplatz
So genau kann das der AZ niemand sagen. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) führt darüber keine Statistik. Die Schausteller halten sich diesbezüglich bedeckt.
Bleibt also nur grob zu überschlagen und eine – nicht ganz ernst gemeinte – Rechnung aufzustellen: 2024 besuchten rund 3,1 Millionen Menschen den Christkindlmarkt am Marienplatz. Laut RAW konsumierten dabei 70 bis 80 Prozent der Besucher Speisen und Getränke.
Grobe Rechnung: So viel Glühwein könnten die Münchner getrunken haben
Wenn wir bei unserem Zahlenspiel von 75 Prozent ausgehen, dann wären das 2.325.000 Menschen, die etwas konsumiert haben. Davon hat sicher nicht jeder einen Glühwein getrunken. Allerdings trinkt so mancher mehr als nur eine Tasse. Der Wert von 2.325.000 Becher Glühwein scheint daher nicht so unrealistisch.
Bei einem Tasseninhalt von 0,2 Litern wären das immerhin 465.000 Liter Glühwein, die nach AZ-Schätzung allein am Marienplatz getrunken werden. Damit könnte man übrigens knapp 2325 Badewannen (bei einem Volumen von 200 Liter) füllen. Na dann Prost und frohe Weihnachten!