Spärliche Sportangebote für Kinder und Jugendliche: Der Stadt sind die Hände gebunden
München - Die Stadt München wird auf kurze Sicht keine weiteren Sportangebote für Kinder und Jugendliche erlauben können. Das geht aus den Antworten auf Anfragen der Stadtratsfraktionen Die Linke/Die Partei wie auch der ÖDP/Freie Wähler hervor. Lockerungen der Corona-Regeln sind nach der Bayerischen Infektionsschutzverordnung erst ab einer Inzidenz von unter 50 vorgesehen.
Bedürfnisse junger Menschen kommen zu kurz
Basierend auf Erkenntnissen des ersten Lockdowns hat das Sozialreferat bestätigt, dass anhaltende Kontakt- und Bildungseinschränkungen die Entwicklung des wichtigen Verselbständigungs- und Selbstpositionierungsprozesses junger Menschen massiv beeinträchtigen.
Es bestehe die Gefahr, dass Jugendliche unerlaubte Wege finden, um mit Gleichaltrigen zu sporteln - dabeisei von einer erhöhten Infektionsgefahr auszugehen.
Ausnahme nur für Kinder unter 14 Jahren
Lockerungen gab Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Kinder unter 14 Jahren bekannt, sie gelten seit dem 28. Mai: "Oberhalb einer 7-Tage-Inzidenz von 100 ist Kindern unter 14 Jahren die Ausübung von Sport in Form von kontaktloser Ausübung im Freien in Gruppen von höchstens fünf Kindern gestattet." Trainer und Betreuer dürfen teilnehmen, wenn sie einen Corona-Test mit negativem Ergebnis vorweisen können, der höchstens 24 Stunden alt ist.
Die Stadt kann nichts tun
Die Stadtratsfraktion Die Linke/Die Partei hatte die Entwicklung eines Strategieplans zur Öffnung der Sportstätten während der verschiedenen Pandemie- bzw. Lockdown-Situationen gemeinsam mit Vertreterinnen der Münchner Sportvereine gefordert. Der bereits existierende Stufenplan gibt jedoch harte Regeln vor und erlaubt dem Münchner Rathaus keine Ausnahmen - auch nicht für Kinder über 14 Jahren.
Das muss bis zur Öffnung der Sportvereine passieren
Kontaktfreier Sport im Außenbereich ist erst ab einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von 50 wieder erlaubt - und auch dann nur für Gruppen mit maximal zehn Personen. Eine Öffnung der Freisportanlagen ist bei entsprechender Inzidenz umgehend möglich, da das Referat für Bildung und Sport sie kurz vor der letzten Schließung wieder geöffnet hatte.
Diese Sportarten sind aktuell erlaubt
Momentan befindet sich die Inzidenz in Bayern noch über 100, weswegen nur kontaktfreier Individualsport im Freien erlaubt ist - also allein, zu zweit oder mit Personen des eigenen Hausstands. Auf Nachfrage der ÖDP und Freien Wähler erklärte die Stadt, dass dies auch Sportarten wie Tennis, Leichtathletik und Skateboarden einschließe.
Sämtliche Kurse und Kampfsportangebote unterliegen allerdings den Regelungen des Mannschafts- bzw. Gruppensports und stellen damit keinen zulässigen Individualsport dar.