Sorge bei Munich Mash: Darum ist das Festival heuer kleiner als sonst

Das Actionsport-Festival im Olympiapark wird in der diesjährigen Ausgabe wegen Geldmangels kleiner ausfallen. Was geboten ist, erfahren Sie hier.
von  Thomas Becker
Wilde Skateboard-Tricks vor großem Publikum: Das ist eine der Disziplinen des Actionsport-Festivals „Munich Mash“, das heuer zum elften Mal im Olympiapark stattfinden wird. Geldsorgen plagen die Veranstalter jedes Jahr.
Wilde Skateboard-Tricks vor großem Publikum: Das ist eine der Disziplinen des Actionsport-Festivals „Munich Mash“, das heuer zum elften Mal im Olympiapark stattfinden wird. Geldsorgen plagen die Veranstalter jedes Jahr. © Munich Mash / Fabian Stoffers

Marion Schöne hat gute und nicht ganz so gute Nachrichten mitgebracht. Es geht um das Action-Sport-Festival Munich Mash, das vom 27. bis 29. Juni im Olympiapark über die Bühne gehen wird, zum elften Mal schon.

"Ein lässiges Festival"

Es dürfte wohl kaum einen Münchner geben, der nicht schon mal da war, wenn BMX-Fahrer sowie Wake- und Skateboarder ihre irren Tricks in die so besondere Landschafts-Architektur des Olympiaparks gezaubert haben. Bilder, die im Kopf bleiben. "Ein extrem schönes, lässiges Festival mit sportlichen Höchstleistungen" sei dieses Mash-Festival, sagt die Geschäftsführerin der Olympiapark GmbH.

Probleme mit der dauerhaften Finanzierung

Schöne muss aber zugleich eine bittere Frage stellen, von der sie weiß, dass sie darauf keine konkrete Antwort bekommen wird: "Warum finden wir niemanden, der uns dauerhaft unterstützt? Es lohnt sich, in Mash zu investieren."

Tja, der Appell ist aller Ehren wert, trifft in diesem Fall aber das falsche Publikum, sitzen Schöne doch nur ein paar Medienvertreter gegenüber, deren finanzielle Mittel in der Regel überschaubar sind.

Mash heuer in abgespeckter Form

Aber da Medienmenschen immer gern ihrem Job nachkommen, erfährt hiermit auch die breite Öffentlichkeit vom Hilferuf der Olympiapark-Chefin: "Dieses Festival ist für uns immer wieder eine finanzielle Herausforderung."

Zwar gebe es einen Zuschuss von der Stadt, aber da die auch finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, habe man heuer "ein bisschen abspecken müssen", räumt Schöne ein.

So muss der beliebte Breaking-Contest entfallen, und da zeitgleich die X-Games in Salt Lake City stattfinden, haben sich viele Top-Athleten für das Maß aller Dinge in Sachen Actionsport entschieden: die X-Games.

"Plattform für Experimente, Innovation, neue Formate"

Dennoch haben die sportlichen Leiter der drei Disziplinen alles gegeben, um ein attraktives Teilnehmerfeld nach München zu locken. Was im Prinzip nicht so schwer sei, sagt Andreas Zeiss, der seit dem ersten Mash-Tag vor elf Jahren für die BMX-Wettbewerbe zuständig ist: "Das Mash ist international bekannt als Plattform für Experimente, Innovation, neue Formate. Wir bieten der Weltelite eine Riesen-Lobby. Da sind Olympioniken dabei, die sagen: 'Wir wollen dabei sein!'"

Internationale BMX-Stars

In seiner Disziplin, dem BMX, werden zwölf der international besten Athleten ihre Tricks auf der Miniramp-Landschaft am Olympiasee zeigen. Das Set-up wird den Fahrern in ihren 50-Sekunden-Runs Kreativität und Trickreichtum abverlangen, sowohl beim Contest als auch beim Team-Wettbewerb, der erstmals zusätzlich ausgetragen wird.

Mit dabei sind bei der diesjährigen Ausgabe: der deutsche Vizemeister 2023 Paul Thölen (Köln) sowie Dean Florian (Remscheid), der im Vorjahr Vierter wurde. Auch die drei Erstplatzierten von 2024 sind am Start: Tom Justice (Großbritannien) sowie die Amerikaner Nick Bruce und Jacob Thiem.

Deutschlands bester Park-Skateboarder

Bei den Skateboardern werden alle Augen auf Deutschlands besten Park-Skateboarder aus Lenggries gerichtet sein: Tyler Edtmayer. Beim Mash belegte der zweifache Olympia-Teilnehmer bei seinem bislang letzten Start 2023 den dritten Platz.

Nachdem im letzten Jahr vor allem die Skateboarder der Disziplinen "Street" und "Bowl" gefragt waren, sind es heuer wieder die Spezialisten der Disziplin "Park", die am Olympiasee ihr Können zeigen. Am Start werden sechs Frauen und zwölf Männer sein, alles Athleten der internationalen Szene.

Genau so viele Starter werden beim Wakeboard-Contest über die Schanzen im Olympiasee sausen. Neben den klassischen Contests gibt es zudem einen Team-Wettbewerb: Im sogenannten "Double Line Format" fahren je zwei Athleten gleichzeitig.

Mash Festival: Eintritt frei

Das Mash-Fest soll derweil alles miteinander verbinden: Sport, Musik, Kunst, Kultur und Interaktion. Außerdem im Angebot: eine Chill-out-Area sowie Skateboard-, Tanz- und Graffiti-Workshops – und natürlich die Red Bull After Party am Samstagabend. Und zum Schluss die beste Nachricht des Abends: Der Eintritt für all das ist frei.

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