Sommer ade: Die Blaue Stunde Münchens im Wandel der Jahreszeiten
Nun ist es passiert, im Laufschritt war der Sommer vorbei. Wir haben uns von Regenzeit zu Regenzeit gehangelt. Mir fehlten längere Schönwetterzeiten.
Ich denke zurück, muss schmunzeln. Kaum hatten wir drei Tage Sonne, redete man von Hitzewelle, zeigte Karten mit tiefroter Färbung. Alle forderten Sofortmaßnahmen. Einen Witz fand ich nett: „32 Grad im Schatten, ich halte das nicht aus.“ Antwort: „Dann geh halt nicht in den Schatten.“

Wie war das gleich wieder mit der Umstellung der Zeit?
Deutlich merkt man derzeit, dass die Tage kürzer werden und am Wochenende war auch die Zeitumstellung. Zack, noch früher dunkel. Wie immer wurde gerätselt: vor oder zurück? Gibt’s ja erst seit 1978, da kann man ins Grübeln geraten.

Ich habe mich vorher mit der Situation vertraut gemacht und war in der blauen Stunde rund um den Bayerischen Hof unterwegs. Diese Tageszeit hat etwas Wunderschönes. Die Schaufenster funkeln, Straßenlaternen beleuchten die Umgebung.
Am Promenadeplatz brennen wieder Kerzen am Michael-Jackson-Denkmal. Eigentlich ist es ja von Orlando di Lasso. Als ich hier vorbeigehe, werden die Belichtungszeiten meiner Kamera länger, die Motive huschen durchs Bild und verwischen.

Die ganz Harten halten sich noch am Sommer fest
Die Türme der Frauenkirche leuchten in der Entfernung. Im Schumann's Tagescafé sitzen noch Leute draußen, ganz Hartgesottene, die noch auf Sommer geschaltet sind. Trambahnen rumpeln im Minutentakt vorbei. Der Sommer ist vorüber.

In diesem Sinne eine schöne Woche – und vergessen Sie nicht die Uhr (richtig) umzustellen, falls Sie es noch nicht getan haben.
Ihr Sigi Müller
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