Sohn wegen Vatermordes vor Gericht
AMBERG - Er wollte an das Geld: Wegen Mordes an seinem Vater muss sich vom kommenden Dienstag an ein 23 Jahre alter Mann vor dem Amberger Landgericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Sohn des Opfers vor, den 59-Jährigen im Dezember 2008 umgebracht zu haben, um an dessen Geld und Auto zu kommen. Der Nebenerwerbslandwirt war dann an Weihnachten tot in einem Silo nahe des Bauernhofes entdeckt worden.
Der Sohn war nach Rumänien geflüchtet, wurde dort allerdings recht schnell gefasst. Bereits Anfang Januar wurde der Verdächtige nach Deutschland ausgeliefert. Nach Angaben der Polizei gab der Sohn in den Vernehmungen zu, seinen Vater getötet zu haben. Er sprach allerdings davon, in Notwehr gehandelt zu haben.
Der 23-Jährige soll seinen Vater bereits zwei Wochen vor der Entdeckung der Leiche erschlagen haben. Da der Bauer auch im Straßenbau tätig war und deswegen gelegentlich längere Zeit unterwegs war, hatte die Ehefrau den 59-Jährigen zunächst nicht vermisst. Erst als das Weihnachtsfest nahte und sie keine Nachricht von ihrem Mann hatte, informierte die Frau am 23. Dezember 2008 die Polizei. Beamte fanden dann bei einer Suchaktion in der Nacht zu Heiligabend die Leiche.
Zunächst hatten die Ermittler auch den ein Jahr älteren Bruder des Angeklagten verdächtigt. Die Ermittlungen ergaben laut Polizei jedoch, dass der zweite Sohn zwar mit seinem Bruder die Leiche versteckt haben soll, den Vater aber nicht mit umgebracht hat. Da die Beseitigung von Leichen im Fall von Angehörigen nicht strafbar ist, wurde der ältere Bruder aus der Untersuchungshaft entlassen und das Verfahren gegen ihn eingestellt.
dpa