Münchner CSU fordert: Ab 18 Uhr Sicherheitsleute in jeder U-Bahn

Eine Studie alarmiert das Münchner Rathaus: Drei Viertel der befragten Frauen fühlen sich nachts im ÖPNV nicht sicher. Die CSU fordert jetzt: Nachts sollen Sicherheitskräfte in Zügen und an Bahnhöfen stehen. 
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Mehr Sicherheitskräfte an Münchner U- und S-Bahnhöfen wünscht sich die CSU. Sie sollen für mehr Sicherheit sorgen.
Mehr Sicherheitskräfte an Münchner U- und S-Bahnhöfen wünscht sich die CSU. Sie sollen für mehr Sicherheit sorgen. © Sven Hoppe

Nachts fühlen sich viele junge Frauen im ÖPNV nicht sicher. In einer Studie des Kreisjugendrings gaben drei Viertel der befragten Frauen an, nachts den ÖPNV zu meiden, weil sie sich unsicher fühlen.

Nun reagiert auch die Münchner CSU auf diese Studie. Die Stadtratsfraktion und CSU-OB-Kandidat Clemens Baumgärtner fordern, mehr Sicherheitspersonal im ÖPNV. Konkret heißt das: Künftig sollen in jeder U-Bahn und an den Bahnhöfen ab 18 Uhr Sicherheitsleute präsent sein. Dafür sollen Streifen der städtischen Sicherheitswacht, dem sogenannten Kommunalen Außendiensts (KAD), und die U-Bahn-Wache präsent sein, fordert die CSU. Die U-Bahn-Wache ist das Sicherheitspersonal der MVG. Teilweise ist die schon heute als "gemischte Streife" mit der Polizei unterwegs.

"Eine Streife an jedem Bahnhof"

"Das beste Sicherheitsgefühl vermitteln Sicherheitskräfte, die im Zug mitfahren und im Ernstfall sofort einschreiten können", findet Baumgärtner. "Ich sage deshalb: Abends und nachts muss in jeder U-Bahn und an jedem Bahnhof mindestens eine Streife sichtbar sein."

Einen entsprechenden Antrag hat die CSU-Stadtratfraktion eingereicht. Sie begründet ihn mit den gestiegenen Gewaltdelikten im ÖPNV. Laut Sicherheitsreport der Polizei ist die Gewaltkriminalität von 2020 auf 2024 um fast 50 Prozent gestiegen. 2024 haben sich 472 Gewaltdelikte im ÖPNV zugetragen, 2020 waren es 320.

Zur Einordnung: 2024 zählte die MVG 615 Millionen Fahrgäste. 2020 waren es (wegen Corona) nur 383 Millionen. "Gemessen an der Zahl der Reisenden, ist das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, sehr gering", hat die Münchner S-Bahn vor Kurzem zur AZ gesagt. Und offensichtlich trifft das auch auf U-Bahn, Bus und Tram zu.

Wie viel Personal soll eingesetzt werden?

Gern hätte die AZ erfahren, um wie viel Personal der Kommunale Außendienst aufgestockt werden müsste, um auch den ÖPNV zu kontrollieren. Doch die Pressestelle verweist an MVG und Deutsche Bahn. Denn: Das Einsatzgebiet des KAD sei vom Stadtrat klar festgelegt und umfasse "ausschließlich" den öffentlichen Verkehrsgrund. "Eine Bestreifung von U-Bahnhöfen oder einzelnen Verkehrsmitteln ist deshalb nicht möglich."

100 U-Bahnhöfe gibt es in der Stadt. Würde also mindestens 200 Sicherheitsleute im Einsatz machen - pro Abend, das ganze Jahr. 2024 hieß es, der KAD habe insgesamt 90 Stellen, von denen 30 nicht besetzt waren.

Die Münchner Polizei jedenfalls will zumindest rund um den Hauptbahnhof präsenter sein. Dort führt sie gemeinsame Streifen mit der Bundespolizei durch. "Mit Hinblick auf den Anstieg der Gewaltdelikte im ÖPV werden die Maßnahmen im Jahr 2025 zusammen mit der Bundespolizei und der DB Sicherheit weiter intensiviert", antwortet eine Polizeisprecherin auf eine AZ-Anfrage.

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  • Radl Rainer gerade eben / Bewertung:

    Wenn wir jetzt nach gefühlten Wahrheiten agieren, dann bin ich auch dafür, dass MEK und SEK täglich ab 18 Uhr den motorisierten Straßenverkehr kontrollieren, der Rad- und Fußgehende in Lebensgefahr bringt u.a. durch illegale Autorennen im Bereich Ludwig-Leopold-Ingolstädter Straße aber auch durch szenetypische Lieferkurier-Zusteller (männlich, U30), die mit 60 durch 30er Zonen rasen um dann Feuerwehrzufahrten oder Gehwege zuzuparken.

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  • Mechthild S.-L. vor 9 Minuten / Bewertung:

    Bei manchen privaten "Security"-Kräften bin ich bzgl. der Neutralität nicht überzeugt...

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  • keinerosarotebrille vor 18 Minuten / Bewertung:

    Selten dämliche, medial gezielt aufgeblasene Schein-Diskussion.

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