Snow-City: Ski-Gaudi mitten in der Stadt

Trotz Anwohnerprotesten soll die „Snow-City“ samt Piste auf dem Wittelsbacherplatz während der Ski-WM in Garmisch für Stimmung sorgen. Seit Freitag wird der Platz beschneit
von  Abendzeitung
Bahn frei für die Piste am Wittelsbacher Platz
Bahn frei für die Piste am Wittelsbacher Platz © Daniel von Loeper / AP

MÜNCHEN - Trotz Anwohnerprotesten soll die „Snow-City“ samt Piste auf dem Wittelsbacherplatz während der Ski-WM in Garmisch für Stimmung sorgen. Seit Freitag wird der Platz beschneit

Wozu im Stau stehen und sich abstressen? Skifahrer, Snowboarder und Rodler haben ab 4. Februar ein neues Ziel: am Wittelsbacherplatz vor der Siemenszentrale gibt’s Wintersportatmosphäre live in der City.

Bis 20. Februar steht eine zehn Meter hohe und 63 Meter lange Rampe zur Verfügung. Nicht unbedingt eine schwarze Piste – aber Spaß ist trotzdem garantiert.

Zwei Förderbänder links und rechts der Rampe bringen die Wintersportnarrischen täglich ab 9 Uhr nach oben. Die nötige Ski-Ausrüstung muss auch keiner mitschleppen – das Equipment kann vor Ort ausgeliehen werden.

Und all jene, die genug vom Schnee haben, können sich auf einer 15 Quadratmeter großen Leinwand die Rennen der Ski-WM aus Garmisch-Partenkirchen ansehen.

Zum Wintervergnügen gehört auch die „Hüttengaudi“: Zwei Almhütten, eine davon original aus Tirol, sorgen fürs Catering. „Wir wollen Familien mit Kindern ein kostenloses Programm bieten, aber auch all denen, die sich in der Mittagspause schnell was gönnen wollen“, sagt Siemens-Sprecherin Monika Brücklmeier.

An einen gelungenen und reibungslosen Ablauf der Ski-Gaudi freilich glauben die Anwohner nicht. Sie befürchten, mit „Snow City“ einen Präzedenzfall geschaffen – und so die Tür für viele weitere Massen-Veranstaltungen geöffnet zu haben.

Doch dauerwummernde Après-Ski Musik wird es nicht geben, und das Ende der Veranstaltung wurde auf 20 Uhr festgelegt. Mit zwei Ausnahmen: Am Eröffnungstag, 4. Februar, sowie am 11. Februar, an dem ein Charity-Rennen mit Prominenten stattfindet, wird es wohl länger werden.

Missstimmung gibt’s auch auf Seiten der Umweltschützer.  „Siemens macht Werbung für eine Sportart, für die es angesichts des Klimawandels zunehmend schlechtere Ausübungsmöglichkeiten geben wird“, schimpft die Alpenexpertin beim Bund Naturschutz in Bayern, Christine Margraf. Agnes Bauer

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