Siebeneinhalb Jahre für US-Seelsorger
Der Seelsorger der US-Armee, der wegen versuchten Totschlags angeklagt war, ist am Dienstag vom Münchner Schwurgericht zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
München - Der 34-Jährige im Range eines Hauptmanns hatte gestanden, in Garmisch-Partenkirchen nach einem Streit einen Pub-Besucher mit Tritten und Schlägen schwer verletzt zu haben. Das Opfer erlitt Schädelbrüche und eine Verschiebung des rechten Augapfels. Der Seelsorger war ursprünglich wegen Mordes angeklagt. Die mehrtägige Beweisaufnahme hatte diesen Vorwurf aber nicht bestätigt.
Vor Gericht hatte der Seelsorger gesagt, er sei durch einen zweijährigen Einsatz im Irakkrieg „ein Anderer“ geworden. Seither habe er exzessiv getrunken und im Rausch „verrückte Sachen“ gemacht. Einem psychiatrischen Gutachten zufolge war der 34-Jährige zur Tatzeit in seiner Schuldfähigkeit zwar nicht erheblich eingeschränkt. Allerdings sei die Kriegsteilnahme seelisch belastend gewesen. Mit dem Urteil blieb das Gericht unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die achteinhalb Jahre Haft gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf drei Jahre plädiert.
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