Goldener Herbst in München: So genießen Sie das Wochenende

Der Herbst ist etwas ganz Besonderes: Ja, freilich, manchmal ist er scheußlich, kalt und grau - aber dieses Wochenende zeigt sich die bunteste aller Jahreszeiten von ihrer magischen Seite.
Statt Nieselregen und Schneeanzug-Temperaturen kann sich München auf besonders milde Temperaturen und viel Sonnenschein freuen. In Alpennähe sind sogar bis zu 20 Grad möglich.
Mildes Herbstwetter und leuchtende Farben in München
Herrliche Aussichten also für ein traumhaftes Herbst-Wochenende. Egal, ob Sie mit Ihrer Familie den Friedhof besuchen oder lieber frei von Kirche eine Wanderung machen oder die schönen Spazierwege genießen mögen: Die kommenden Tage eignen sich bestens für einen Aufenthalt im Freien.
Der Duft von gefallenen Blättern und nasser Erde lässt zur Ruhe kommen, mit kindlicher Freude durch das Laub waten und dem Rascheln zuhören, macht warm ums Herz. Und sich ein bisschen Zeit nehmen und die einzelnen Blätter mit ihren kunstvollen Maserungen würdigen, kann gar meditativ sein.
Damit Sie den Herbst von seiner schönsten Seite voll und ganz genießen können, liebe Leserinnen und Leser, haben wir in der AZ ein paar Ideen gesammelt. Die AZ wünscht ein sonniges Wochenende.
Wanderung auf den Waxenstein

Im Herbst leuchten die Farben in den Bergen besonders schön. Gleichzeitig ist Vorsicht angesagt: Die Tage werden immer kürzer und geschneit hat es auch schon. Ein guter Anhaltspunkt, welche Touren noch möglich sind, bietet der DAV München Oberland. Jede Woche empfiehlt er auf seiner Homepage eine Wanderung, die meist auch gut mit Öffentlichen zu erreichen ist.
Diesmal geht es auf den Waxenstein bei Lenggries. Der ist zwar nur knapp 1310 Meter, doch um den Gipfel zu erreichen, muss man schon auch mal die Hände aus den Hosentaschen nehmen. 580 Höhenmeter muss man zurücklegen. Los geht’s ab der Bushaltestelle Wegscheid-Abzw. Kotalm. Bei der kann man auch einkehren.
Im Tee-Salon mehr über Tee lernen

Die Kuscheldecke, ein gutes Buch und dazu eine Tasse Tee – das macht den Herbst gemütlich. Eine große Auswahl bietet der Teesalon „Lái Fú“ in Neuhausen an der Maillingerstraße 14. Es gibt dort Tees aus China, Taiwan, Korea und Japan. Man kann sich durchprobieren und beraten lassen. Auch Tee-Zeremonien kann man buchen. Die Öffnungszeiten: Di. 11 bis 18.30, Mi. 11 bis 16.30, Do. 11 bis 17 Uhr, Fr.10.30 bis 14.30 Uhr, Sa, 11 bis 17 Uhr.
Und wenn es daheim mit dem Tee dann doch zu einsam ist? In Ruhe lesen kann man zum Beispiel auch auf dem Samtsofa im Café Franka an der Hiltenspergerstraße 24. Es gibt auch Kuchen!
AZ kulinarisch: Kürbissuppe – so einfach!

Seien wir ehrlich. So richtig spannend schmeckt Kürbis nicht. Aber eine Suppe ist immer was Feines und mit ein bisserl Raffinesse schmeckt dann sogar Kürbis.
Los geht’s: eine größere Zwiebel und drei, vier Knoblauchzehen andünsten, drei klein gewürfelte Karotten dazu geben, außerdem drei kleine Kartoffeln (für die Bindung!) sowie natürlich den kleingeschnittenen Hokkaido-Kürbis und eine große, geschälte Ingwer-Knolle.
Mit ein paar Liter Gemüsebrühe oder Wasser (und etwas Brühwürfel) aufgießen und köcheln lassen.
Ist das Gemüse gar, pürieren, durchpassieren und einkochen lassen. Salzen, pfeffern, guten Curry dazu (Madeira!). Am Schluss einen Becher Schmand mit einem sehr guten Schuss Kürbiskernöl verschlagen und einrühren.
Der Clou: Ein bisserl guten Balsamico dazugeben. Dann schmeckt’s!
Klosterbräustüberl Reutberg: Ente plus Herbstspaziergang

Es ist ein schöner Abschied vom goldenen Oktober: Der Biergarten vom Klosterbräustüberl Reutberg bietet einen wunderbaren Blick auf die Berge.
Die Küche im Klosterstüberl lässt keine Wünsche offen. Die halbe Bauernente mit Kartoffelknödel und Blaukraut ist mit rund 33 Euro kein Schnäppchen, aber ein echter Genuss. Sehr zu empfehlen sind auch die Zwetschgenknödel mit Walnusseis und Sahne für knapp 10 Euro.
Wer mag, kann vor der Schlemmerei einen Spaziergang durch den herbstlich bunten Mischwald bis rüber ans Ufer des Kirchsees unternehmen.
Am einfachsten kommt man nach Reutberg über die Autobahn, Ausfahrt Holzkirchen, weiter in Richtung Tölz und dann ein Stück nach Kurzenberg rechts abbiegen.
Spaziergang: Auf nach Ebersberg

Nach Ebersberg zieht es den Münchner an sich wohl eher selten. Warum sollte man sich auch in die S-Bahn quälen, wenn man hier den Englischen Garten und die Isar hat?
Doch ein Ausflug Richtung Osten lohnt sich. Denn tatsächlich kann man direkt vom Bahnhof Ebersberg aus schöne Spaziergänge starten. Zum Beispiel zum Egglburger See. Von dort aus kann man entlang einer Weiherkette, die früher einmal zur Fischzucht und zur Gewinnung von Wasserkraft genutzt wurde, bis zum Klostersee laufen.
Zur Belohnung kann man rund um den See gemütlich einkehren, im Wirtshaus zur Gass oder auf der Ebersberger Alm. Dort gibt es auch herbstliche Gerichte: Kürbiscremesuppe, Hirschragout, Ravioli mit Pfifferlingfüllung, Ente – alles auch ein bisserl günstiger als in München.
Alter Südfriedhof: Promis zwischen Efeu und Stein

Hier liegen sie Grab an Grab: Münchens Dichter und Denker, Brauer und Bauer, Ärzte und Anwälte. Ein Spaziergang durch den Alten Südfriedhof in der Isarvorstadt lohnt sich. Einzige Geräuschkulisse: raschelndes Laub in verschiedensten Farben.
Ist es nicht pietätlos, einfach so durch einen Friedhof zu marschieren? Das findet Friedhofsführer Florian Scheungraber ganz und gar nicht. Eingegraben wird hier seit Silvester 1943 niemand mehr und auch die Rekordzeiten von knapp 19.000 Gräbern (jetzt: rund 5200) sind längst vorbei, so der 66-Jährige. Jedes Jahr werden jedoch zu Allerheiligen die Gräber einiger Prominenter wie Architekt Leo von Klenze oder Bildhauer Ludwig Schwanthaler von der Stadt mit Blumen geschmückt. Jenseits von Münchens High Society gibt es bei jedem Grab spannende Details zu entdecken. Begeben Sie sich auf Grab-Erkundungstour!