Sexualmord von 1990: Angeklagter bestreitet Tat
Ein wegen Sexualmordes an einer Rentnerin angeklagter Mann hat vor dem Münchner Landgericht alle Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe mit dem Mord vor 23 Jahren nichts zu tun, lässt er mitteilen.
München – Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der damals 22-Jährige im September 1990 die Rentnerin in einem Lokal kennenlernte. Laut Anklage begleitete er die 63-Jährige nach Hause, um mit ihr intim zu werden. Vor der Wohnung in München merkte die Frau, dass sie den Schlüssel nicht bei sich hatte, und klopfte bei einem Nachbarn. Zugleich wollte sie ihren Begleiter laut Anklage wegschicken. Als er sich weigerte, habe sie ihn – für die Nachbarn deutlich hörbar - angeschrien. Der Mann habe sie daraufhin gewürgt und die Sterbende vergewaltigt. Das Opfer wurde tags darauf tot im Treppenhaus gefunden.
Die Ermittler waren 2011 auf die Spur des heute 45-Jährigen gekommen, als er in Tübingen wegen Körperverletzung ins Visier der Polizei geriet. Damals wurde seine DNA routinemäßig auch mit ungeklärten Mordfällen abgeklärt. Im Mai 2012 wurde er in Tübingen wegen mehrfacher gefährlicher Körperverletzung zu einer mehrjährigen Haft verurteilt und verbüßt derzeit diese Strafe. # dpa-Notizblock
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