Sextäter (32) versteckt sich vor Gericht

Im Internet hatten sie sich kennengelernt: Der Student (32) soll einen Buben (13) über ein Jahr hinweg missbraucht haben.
von  Abendzeitung
Christian K. muss sechs Jahre ins Gefängnis
Christian K. muss sechs Jahre ins Gefängnis © Torsten Huber

MÜNCHEN - Im Internet hatten sie sich kennengelernt: Der Student (32) soll einen Buben (13) über ein Jahr hinweg missbraucht haben.

Die schwarze Anwaltsrobe seines Verteidigers Maximilian Pauls hat sich der Angeklagte Christian K. (32) über den Kopf gezogen, als er in den Münchner Landgerichtssaal 177 geführt wird.

Der Student schämt sich offenbar für seine Taten. Schwerer sexueller Missbrauch an einem Schüler (13) wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Sein Opfer soll er im Internet kennen gelernt haben.

Verteidiger Pauls sagt: „Mein Mandant äußert sich nicht zur Tat und nicht zur Person.“ Es wird wohl ein langer Indizienprozess. Laut Anklage kontaktiert der Angeklagte den Schüler Daniel (Name geändert) kurz nach dessen Geburtstag, am 22. Juni, im Sommer 2008 auf der Internetplattform „Lokalisten“. Sie tauschen Telefonnummern aus.

Das erste Treffen findet auf einem Spielplatz in Obermenzing an der Verdistraße statt. Christian K. überredet Daniel zum Sex. In einem Gebüsch fällt der Angeklagte über den Buben her. Geschockt verlässt der Schüler den Tatort.

Als sich Christian K. zwei Tage später wieder im Internet bei Daniel meldet, soll der Junge ihm klargemacht haben: „Ich will das nicht.“ Der Angeklagte soll den Schüler darauf erpresst haben: „Ich werde bei deinen Schulkameraden verbreiten, dass du homosexuell bist.“ Daniel ging auf weitere Treffen ein.

Das Martyrium dauert über ein Jahr. Immer wenn Daniel sich verweigert, droht der Angeklagte. Er werde seine Mutter anrufen, ihr sagen, dass er Alkohol getrunken und Straftaten begangen habe. Die Übergriffe finden in Parks, im Volvo und der Wohnung des Angeklagten statt.

Anfang September 2009 die Wende. Der Angeklagte ruft die Mutter des Opfers an: „Daniel raucht und trinkt.“ Danach vertraut sich der Junge seiner Mutter an.

Der Prozess dauert an. th

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