Sexfantasien: Wovon Frauen (heimlich) träumen
Sexfantasien hat (fast) jeder. Bloß: Frauen reden kaum drüber. Warum es Spaß macht, sich Sex mit dem Chef oder fünf Soldaten im Zug vorzustellen. Wann sich Ausprobieren lohnt – oder eben nicht.
Wie peinlich sind Sexfantasien? „Gar nicht!“, meint die Münchner Sexualberaterin Gabriele Leipold. „Fast jeder hat welche.“ Manche finden von ganz allein den Weg in den Kopf, andere träumen wir uns bewusst herbei. Und die wenigsten wollen wir ausleben, sie bleiben ein nettes Gedankenspiel.
Während Männer offen über ihr Kopfkino plaudern, behalten die meisten Frauen ihre sexuellen Träumereien lieber für sich. Sündige Gedanken? Pfui, könnten ja schlecht ankommen. Zumal, wenn die Filmchen im Kopf gar nicht viel mehr Handlung bieten, als handelsübliche Sex-B-Movies. Dabei sind Sexfantasien kaum steuerbar: „Sie entstehen in der Kindheit aus verbotenen Wünschen oder nicht aufgearbeiteten Konflikten“, erklärt die Expertin. „Dafür muss sich keiner schämen.“
Was also spielt sich ab in weiblichen Köpfen? Nach den Männer-Fantasien letzte Woche erklärt Gabriele Leipold heute, wovon Frauen (heimlich) träumen.
1. Sex mit dem Chef
Das Kopfkino: Sie stöckelt ins Büro ihres Chefs. Er küsst sie stürmisch, dann knöpft, schiebt, befördert er ihre Kleidung gerade so zur Seite, dass sich beide auf seinem Schreibtisch vergnügen können. Oder: Sie liegt beim Arzt auf der Behandlungsliege. Beim Abtasten verirren sich seine Hände derart, dass sie den Höhepunkt des Jahres erlebt. Oder: Der Fahrlehrer dirigiert sie in eine einsame Gegend. Plötzlich stoppt er das Auto, klappt den Fahrersitz (samt ihr) in die Horizontale und flüstert ihr ins Ohr, was er gleich mit ihr machen wird.
Das steckt dahinter: Macht macht Männer sexy. Autorität auch. Sich einem starken Liebhaber auszuliefern, törnt an.
Tipp: Viele Frauen haben solche (S)Experimente schon ausprobiert. Und einige bereut, weil ein fader Beigeschmack blieb. Für SIE: Wenn überhaupt, dann mit Vorsicht genießen. Für IHN: Erzählt Ihre Frau von solchen Fantasien, wünscht sie sich überraschenden Sex – mit Ihnen in der aktiveren Rolle. Gern auch auf dem Küchentisch.
2. Sex mit dem Klempner
Das Kopfkino: Jung, muskulös, schweißglänzend steht der Handwerker in Arbeitsklamotte in ihrer Eingangstür. Unter seinen Blicken fühlt sie sich nackt. Statt nach seinem Werkzeug greift er nach ihr, drückt sie gegen die die nächste möbelfreie Wand.
Das steckt dahinter: Starker Mann, starke Gene, starke Kinder – der evolutionsbedingte weibliche Instinkt schlägt voll durch. Denn ein körperlich arbeitender Mann strahlt starke Potenz aus und taugt als Beschützer für die Frau samt Nachwuchs.
Tipp: Für SIE: Statt den Klempner zu verführen, lassen Sie Ihren Mann den Handwerker spielen, sagen Sie ihm, wie sexy er als Macher für Sie ist. Der Rest dürfte von allein kommen.
3. Sex mit mehreren Männern
Das Kopfkino: Im Zug betritt sie ein Abteil, in dem fünf Soldaten sitzen. Einer verschließt die Tür, einer macht den Oberkörper frei. Bald entkleiden sie fünf Paar Hände – ihr gefällt der Sex mit allen. Oder: Im Spiegelsaal sitzt sie nackt auf einem Spiegel, umgeben von attraktiven Männern. Die flößen ihr einen Drink ein, der sie willenlos macht. Danach legt sie sich auf den Spiegel und gibt sich allen hin.
Das steckt dahinter: Versteckter Exhibitionismus. Die Frau dürstet nach Bewunderung und wünscht sich, bei Männern im Mittelpunkt zu stehen – mag sich das aber nicht offen eingestehen.
Tipp: Für SIE: Falls Sie nicht gerade Nymphomanin sind – besser nicht ausprobieren. Wahlloser Sex ist zu riskant. Testen Sie dezent, ob Ihr Mann offen für solche Spiele ist. Ansonsten: Schweigen Sie. Jeder Partner hat das Recht auf seine kleinen Geheimnisse. Für IHN: Zwingen Sie sich zu keinen sexuellen Praktiken, die Ihnen zuwider sind. Das kann schnell die Gefühle für die Partnerin zerstören.
4. Sex – und der Gatte schaut zu
Das Kopfkino: Im einem Hauch von Nichts sitzt sie an der Hotelbar. Zwei Unbekannte flirten sie an und begleiten sie ins Hotelzimmer – dort schläft ihr Mann. Als der aufwacht, hat sie heißen Sex mit den anderen.
Das steckt dahinter: Der Wunsch nach maximaler Beachtung. Am liebsten wäre sie der Mittelpunkt im Universum ihres Partners.
Tipp: Für SIE: Bitte nicht ausprobieren! Es gibt nur wenige Männer, die so eine Show antörnt, oder die das verkraften. Erzählen Sie ihm lieber mal vom Interesse anderer Männer an Ihnen. Für IHN: Beziehen Sie die Fantasien Ihrer Frau nicht auf sich – sie hatte sie sicher schon vor Ihrer Zeit.
5. Sex mit einer Frau
Das Kopfkino: Sie liegt auf einer Massageliege. Eine Physiotherapeutin massiert sie. Immer näher am Schambereich. Plötzlich werden ihre Massagebewegungen erregend.
Das steckt dahinter: Die Lust auf sanften Sex. Nicht jede Frau mag direkten Verkehr. Bisexuelle Fantasien haben Frauen häufiger als Männer (die das öfter verdrängen).
Tipp: Für SIE: Besser nicht heimlich ausprobieren. Wenn’s wichtig ist, sprechen Sie mit Ihrem Partner drüber, er spürt Ihre Neigung sowieso. Für IHN: Gelegentliche Ausflüge Ihrer Partnerin zu einer Frau sind nicht okay? Dann sagen Sie’s ihr deutlich.
6. Sex in der Wildnis
Das Kopfkino: Mit einer Gruppe exotischer fremder Männer sitzt sie um ein Lagerfeuer. Sie trommeln wilde Rhythmen. Einer der Männer wird ihr zugeteilt – für eine Sexnacht am Feuer.
Das steckt dahinter: Rebellion gegen starre Regeln, diese Frau mag sich nicht einengen lassen.
Tipp: Für SIE: Mit einem Blümchensex- Liebhaber werden Sie eher nicht glücklich werden. Trauen Sie sich, Ihre Fantasien – wenigstens teilweise – zu leben. Für IHN: Stellen Sie sich auf unkonventionellen Sex ein. Vor allem an ungewöhnlichen Orten. Da kann Ihre Frau auch Sie als „fremden Mann“ empfinden. Auch mal eine Erfahrung.
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