Sex-Täter macht Jagd auf Frauen

MÜNCHEN - Er hat wieder zugeschlagen, der „Jäger“, wie ihn manche bei der Münchner Polizei nennen. Über 20 Frauen soll der Sex-Gangster im Münchner Westen und Südosten bereits überfallen und begrapscht haben.
In Großhadern und Neuhausen wurden jetzt gleich zwei Frauen innerhalb weniger Stunden attackiert. Der Unbekannte schleicht sich von hinten an seine Opfer heran, oft lauert er in der Dunkelheit in der Nähe von S- oder U-Bahn-Stationen. Sobald er sich ungestört wähnt, schlägt er zu.
Der Mann beschleicht seine Opfer wie bei der Jagd – deshalb wird er von einigen Fahndern des Kommissariats 15 auch bereits der „Jäger“ genannt. „Vielleicht gibt ihm das Belauern und der anschließende Angriff auf die Frauen den entscheidenden Kick“, heißt es bei der Kripo. Der „Jäger“ packt seine Opfer von hinten, hält ihnen den Mund zu und tastet sie dann am ganzen Körper ab. Zum Äußersten ließ es der „Jäger“ bei seinen Überfällen bisher aber noch nicht kommen.
20 Überfälle in einem Jahr
Vergewaltigt hat er keine der Frauen. Auch Sperma wurde an den Tatorten offenbar noch nicht gefunden. Der Mann soll seit April vergangenen Jahres etwa 20 Frauen attackiert haben. Der „Jäger“ scheut dabei jedes Risiko. Fühlt er sich gestört, verschwindet er in der Dunkelheit. Sobald sich die Frauen wehren oder laut um Hilfe schreien, lässt der Unbekannte ebenfalls sofort von ihnen ab.
Genau so lief es ab, als eine 46-jährige Lehrerin aus Neuhausen am Sonntag gegen vier Uhr morgens nach Hause in die Safferlingstraße kam. Der „Jäger“ lauerte im Treppenhaus. Als die Lehrerin die Stufen hoch ging, packte er sie und griff ihr unter den Rock. Als die Frau schrie, flüchtete der Angreifer. Er trug nach Angaben des Opfers eine dunkle Baseballkappe und ein dunkles Kapuzen- Sweat-Shirt, die selbe Kleidung, die auch der „Jäger“ schon öfters benützt hat.
Nur zwei Stunden später der nächste Überfall
Nur knapp zwei Stunden später wurde eine Studentin in der Heiglhofstraße (Großhadern) überfallen, berichtete eine Polizeisprecherin. Die Studentin kam kurz vor sechs Uhr morgens aus der Disco. Als sie die Haustür aufsperren wollte, schob ihr ein Mann den Rock hoch. Die 25-Jährige schrie, drehte sich um – blitzartig verschwand der Unbekannte. Der Täter trug eine Wollmütze und ein beiges Sweat-Shirt.
Ralph Hub